Epic Win: Rechts gegen Rechts

Von Melanie Wolfmeier

Erst letzte Woche wurde auf ZEITjUNG ein Artikel veröffentlicht, in dem stand, dass Nazis sich vor allem durch ihre ungebildete Meinungsäußerung hervortun. Dass sie durch ihre braun gefärbte Weltansicht davon überzeugt sind, dass alles so scheißefarben sein muss wie der Mist, den sie tagtäglich von sich geben. Diese kleinen Adolfs, die sich wie Furunkel an den Hintern unserer Gesellschaft klammern, kommen jedes Jahr nach Wunsiedel, um zu demonstrieren. Aber die Stadt ließ sich diesmal etwas Besonderes einfallen, um den Marsch jener verwirrten Kleingeister in eine andere Richtung zu lenken.

Jeder Meter, den die Rechten zurücklegten, wurde in eine Zehn-Euro-Spende an den Verein „Exit“ umgewandelt, der sich um die Aussteiger aus der rechten Szene kümmert. Wunsiedel mag zwar „eine kleine Stadt mit einem großen Problem sein“ – aber den peinlichen Auftritt der Nazis in so etwas Gutes zu verwandeln, ist nicht nur genial, sondern macht auch Mut, es der Bürgerinitiative „Wunsiedel ist bunt – nicht braun“ gleichzutun.


Wer lesen kann, ist klar im Vorteil 

 

Während die braune Spur sich mit Plakaten wie „Der dritte Weg“ schmückte, wurde der Zug der Demonstranten von Spruchbänder gesäumt, auf denen „Im Spendenschritt Abmarsch“ und „Endspurt statt Endsieg“ zu lesen war. Sogar der Verpflegungsstand präsentierte sich unter einem Schild, auf dem „Mein Mampf“ stand. Gemerkt von der Aktion gegen ihren „Trauermasch“ haben die Nationalsozialisten aber nichts. Erst, als sie bereits am Ziel waren, wurden sie über ihr soziales Engagement aufgeklärt. Fragt man sich doch, ob die Ideologienachplapperer nicht nur durch Rechtschreibschwäche glänzen, (nachzulesen in dem Artikel „Web-Nazis unter sich“) sondern überhaupt der Kunst des Lesens mächtig sind.

Wie dem auch sei – 10.000 Euro kamen durch die unfreiwilligen Spendenläufer zusammen und gehen nun an den „Exit“-Verein. Die Aktion „Rechts gegen Rechts“ war ein voller Erfolg – einer von der Sorte, der zeigt, dass sich auch verquere Weltansichten mit etwas List in etwas Positives verwandeln lassen.

Mehr Bilder, Infos und Tweets zu der Aktion findet ihr unter #wunsiedel und #rechtsgegenrechts!

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Bildquelle: Twitter / Lukas Neuhaus