Verstörende KI-Videos auf TikTok: Tote Kinder erzählen ihre Geschichte

Deepfake-Phänomen stößt an rechtliche und ethische Grenzen

Viele der TikTok-Accounts, die Deepfake-Videos solcher Art posten, weisen darauf hin, dass bewusst keine echten Fotos der Opfer verwendet werden. So wolle man die Privatsphäre der Familie respektieren. Wie Paul Bleakley, Assistenzprofessor für Strafjustiz an der Universität von New Haven, gegenüber Rolling Stone berichtete, handelt es sich bei den Videos genau deshalb um eine rechtliche Grauzone: Da die gezeigten Personen bereits verstorben sind und es sich zudem um keine echten Bilder handelt, laufen Klagen oftmals ins Leere. Erst die potenzielle Monetarisierung dieser Videos kann ein Anlass für einen Zivilprozess sein.

Schon seit Jahren lautet der Vorwurf, „True Crime“-Inhalte beuten die Opfer und ihre Angehörigen aus – das Deepfake-Phänomen auf TikTok befeuert diese Debatte erneut. „Das hat das Potenzial, Menschen, die schon einmal Opfer waren, erneut zu viktimisieren“, so Bleakley. Zudem können die Videos für Angehörige der in den Videos dargestellten Opfer retraumatisierend sein.

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Bildquelle: Cottonbro Studio via Pexels; CC0-Lizenz