Verstörende KI-Videos auf TikTok: Tote Kinder erzählen ihre Geschichte
Auf TikTok kursieren KI-Deepfakes von teils kindlichen Mordopfern. Der Trend stößt nicht nur an rechtliche, sondern auch an ethische Grenzen.
2023 könnte das Jahr der sogenannten Deepfakes werden: Zuletzt haben Bilder des Papstes, der eine stylische Pufferjacke der Marke „Balenciaga“ trägt, und die angebliche Festnahme des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für Schlagzeilen gesorgt.
Die Möglichkeit, mit Künstlicher Intelligenz Fotos und Videos von Personen zu erstellen, zeigt immer mehr, wie die technische Erzeugung von Inhalten an rechtliche Grenzen stoßen kann. Auf TikTok zeichnet sich nun ein Trend ab, der sogar einen Schritt weiter geht und neben rechtlichen Grenzen auch ethische aufbricht: Deepfakes von Mordopfern.
Das steckt hinter dem Deepfake-Trend
Ob als Podcast oder als Netflix-Serie: Dass das Geschäft mit den dunkelsten Abgründen der Menschheit floriert, dürfte spätestens seit dem Erfolg der True-Crime-Serie „Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ auf Netflix kein Geheimnis mehr sein. Wahre Verbrechen faszinieren die Massen, ganz egal auf welcher Plattform.
Doch genau diese Faszination hat nun ein besorgniserregendes Ausmaß auf TikTok angenommen: Unter dem Hashtag #animatedhistory finden sich auf der Plattform hunderte KI-generierte Videos von Kindern, die Opfer von Gewaltverbrechen wurden.
Ein TikTok-Video zeigt beispielsweise einen KI-generierten Jungen in einem gelben Hemd, der erzählt, wie er gestorben ist. „Ich war die Zielscheibe für die Schießübungen meiner Mutter mit dem Luftgewehr“, begann der Junge. In einem anderen KI-Video heißt es drastisch: „Mein Vater sperrte mich in eine laufende Waschmaschine. Ich starb unter entsetzlichen Schmerzen.“
Da es sich um KI-generierte Videos handelt, sind die Kinder natürlich nicht echt. Viele der Geschichten, die erzählt werden, sind hingegen oftmals wahr – wenn auch nur zum Teil. Derartige Inhalte sind auf der Plattform eigentlich verboten. Einige der größten Deepfake-Accounts hat TikTok bereits gelöscht. Andere Nutzer*innen haben die Videos von populären True-Crime-Accounts wie „Nostalgia Narratives“ und „Touching Story“ allerdings erneut hochgeladen.