HeißeTypen

Warum heiße Typen nicht so heiß sind, wie sie denken

Oh ja, wir alle kennen sie. Diese Selfie-Spezialisten, die uns im Viertel-Stundentakt ihre Schnuten aufs Smartphone zaubern. Zumeist sind es Lifestyler, die ihrer ganzen Instagram-Gefolgschaft mitteilen wollen, was für ein geiles Leben sie haben und wie unfassbar hot sie heute aussehen. Wenn wir mal ehrlich sind, klingt das nicht nach nachvollziehbaren Gründen, ein Bild von sich zu posten.

Den Meisten geht es dabei darum, positive Aufmerksamkeit von Anderen zu bekommen. Selfies bringen einem Selbstbestätigung, sagt die Psychologin Peggy Drexler: „posting affirming selfies can be empowering“. Darum tun wir es auch so gern. Da überrascht es nicht, wenn Forschungen zeigen, dass sich Menschen, die besonders gerne Selfies von sich posten, sich auch irgendwie gut aussehend finden. Die selben Forschungen zeigen aber auch, dass sich diese Leute gerne überbewerten. Besonders Männer. „Research finds, again, that men tend to overestimate their own attractiveness“, sagt der Psychologe Mark Travers und bezieht sich dabei auf eine Studie von Stacy Yen-Lim Sim.

 

Männer überschätzen sich aus Unsicherheit

 

Sim von der Bowling Green State University hat in einem Experiment 161 Studenten nach ihrer eigenen Attraktivität befragt und anschließend die anderen Teilnehmer gegenseitig die Attraktivität bewerten lassen. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass sich Männer deutlich attraktiver einschätzen, als es Frauen tun. Darüber hinaus bewerteten Männer, die sich selbst sehr hoch bewerteten, auch andere Männer höher. Durch ihre Selbstüberschätzung würden sich die Männer mehr Wettbewerbsfähigkeit auf dem Dating-Markt einreden, so Travers: „Perhaps attractive males are simply more comfortable rating others highly because they feel secure and unthreatened“. Vielleicht können Männer, die sich schon selbst nicht richtig einschätzen können, auch andere nicht richtig einordnen.

Eine weitere Studie von Christopher Bale und John Archer hat sich mit der geschlechtsspezifischen Selbsteinschätzung beschäftigt. Sie hat zum Ergebnis, dass die Selbsteinschätzung der Attraktivität mit dem Selbstwertgefühl zusammen hängt. Dieses sei bei Frauen viel stärker ausgeprägt als bei Männern. Was bedeuten würde, dass Männer ihre Unsicherheit mit Selbstüberschätzung kompensieren. Sie haben kein Problem damit, sich selbst einzureden, sie wären George Clooneys Doppelgänger, solange sie dann Selbstbewusst genug sind, um die hübsche junge Dame auf der anderen Seite der Bar anzusprechen.

 

Selfies können dein Privatleben ruinieren

 

Das Posten von Selfies kann auch ernsthaft gefährlich werden – für unsere ganz realen Beziehungen. „Our research found that those who frequently post photographs on Facebook risk damaging real-life relationships. This is because people, other than very close friends and relatives, don’t seem to relate well to those who constantly share photos of themselves“, heißt es in einer Studie der University of Brimingham. Der Grund dafür sind die verschiedenen sozialen Kreise, in denen wir uns bewegen. Also Familie, Freunde aus der Heimat oder Freunde von der Arbeit. Wenn wir nun besonders viele Bilder mit unseren Freunden von der Arbeit posten, vermitteln wir damit nach außen eine gewisse Intimität mit diesem Kreis. Das hat gleichzeitig eine negative Auswirkung auf die Beziehung mit anderen sozialen Kreisen. Heißt also, wenn man jeden Tag sieht, wie der beste Freund Bilder mit anderen coolen Leuten postet, fühlt sich die eigene Freundschaft gleich nicht mehr so besonders an.

 

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Bildquelle: Flickr/ Elisa Moro CC by 2.0