Was ist eigentlich mit dem Ozonloch passiert?

Jahrzehntelang war das Ozonloch in aller Munde, heute redet kaum noch jemand darüber – warum eigentlich? Die Antwort auf diese Frage fällt überraschend positiv aus und spendet Hoffnung.

Im Jahr 1985 entdeckten britische Forscher*innen über der Antarktis etwas, das weltweit die Alarmglocken schrillen ließ: ein gewaltiges Loch in der Ozonschicht. Diese befindet sich hauptsächlich in der unteren Stratosphäre (in 15 bis 30 Kilometern Höhe) und zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine hohe Konzentration des Spurengases Ozon (O3) aufweist. Die Ozonschicht ist für das Leben auf unserem Planeten unerlässlich, da sie einen Großteil der für Lebewesen schädlichen UV-B-Strahlung (die schon in geringeren Dosen Hautkrebs und andere Strahlenschäden auslösen kann) absorbiert.

Die Übeltäter, die das Loch in der Ozonschicht verursachten, steckten unter anderem in Kühlschränken, Spraydosen und Schaumstoffen: Es waren Fluorchlorkohlenwasserstoffe, kurz FCKW.

Die Lösung folgte nur zwei Jahre später

Im Montreal-Protokoll von 1987 sowie weiteren Vereinbarungen rafften sich Staaten weltweit zusammen und erwirkten ein Verbot ozonschädlicher Substanzen. Ein Netzwerk an Bodenstationen überwacht heute noch erfolgreich dessen Einhaltung – die FCKW-Konzentration in der Erdatmosphäre sinkt seit Jahrzehnten. Dadurch erholt sich auch die Ozonschicht allmählich – Expert*innen gehen davon aus, dass sich das Ozonloch über der Antarktis bis zum Jahr 2066 wieder komplett schließen könnte, wie die Tagesschau berichtet. Die kleineren, dafür aber über den Globus verteilten Schäden in der Ozonschicht dürften bereits um das Jahr 2040 verschwunden sein.

Warum können wir nicht auch beim Klimawandel so konsequent sein?

Da stellt man sich natürlich die Frage, warum der menschengemachte Klimawandel von der internationalen Staatengemeinschaft nicht mit der gleichen Dringlichkeit behandelt wird: Der Treibhauseffekt wurde schon vor über 100 Jahren entdeckt und seit über 50 Jahren ist der menschengemachte Klimawandel der Wissenschaft ein Begriff. Dessen Auswirkungen spüren wir ebenfalls schon seit Jahren: Nicht nur in Form von Extremwetterereignissen wie Waldbränden, Überschwemmungen und schweren Stürmen, die immer häufiger auftreten, sondern auch in Form von Ernteausfällen und Wasserknappheit – ja, selbst in Deutschland!

Wer also behauptet, dass das Problem doch viel zu groß sei und wir als Menschheit nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen würden, der irrt: Dass wir im Angesicht globaler Herausforderungen durchaus an einem Strang ziehen können, zeigt ja gerade die positive Entwicklung der Ozonschicht. Sicher steht beim menschengemachten Klimawandel mehr Geld auf dem Spiel (von dem sich die Personen, die es besitzen, nicht trennen wollen), aber das kann doch kein valides Argument sein, wenn es um die Zukunft des Planeten geht.

Dass wir heute kaum noch über das Ozonloch reden, ist das Resultat einer Erfolgsgeschichte – einer, wie wir sie auch im Bezug auf den Klimawandel brauchen.

Verwendete Quellen:

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Bildquelle: Jaymantri via Pexels, CC0-Lizenz