WEG MIT DEM KRAM! GUTE GRÜNDE ZUM AUSMISTEN

WEG MIT DEM KRAM! GUTE GRÜNDE ZUM AUSMISTEN

Klamotten, Schuhe, Papierkram, Deko, unliebsame Geschenke von der Verwandtschaft: mit der Zeit sammelt sich so einiges an. Ohne es zu realisieren, ist dein Zuhause voll mit unnötigen Dingen, die dazu noch Staub und Schmutz sammeln. Der Gedanke, sich von überflüssigem Ballast zu befreien, mag zunächst überwältigend erscheinen, doch die Vorteile sind enorm.

Das erste Mal, dass einem so wirklich bewusstwird, wieviel Sachen man besitzt, ist meist beim Auszug aus dem Elternhaus. Es ist der Moment, in dem du dein gesamtes Hab und Gut einpackst und in die erste eigene Wohnung ziehst. In der Regel geschieht dieser Umzug in die Unabhängigkeit vor dem Studium oder der Ausbildung. Die neuen Wohnverhältnisse, sei es ein kleines Apartment, ein Wohnheimzimmer oder eine Wohngemeinschaft, bieten oft nicht den Platz, um all die angesammelten Besitztümer unterzubringen.

Mit dem Auszug aus dem Hotel Mama erwarten dich zahlreiche neue Verantwortungen wie zum Beispiel kochen oder Wäsche waschen. Doch bevor du dich diesen Aufgaben widmest, musst du deine Besitztümer organisieren und für alles einen sicheren Platz finden. Für Dinge, die du nicht in greifbarer Nähe benötigst oder die nicht in deinem neuen Zuhause passen, musst du dir andere Lagerlösungen überlegen.

WARUM AUSMISTEN SO BEFREIEND IST

Ausmisten kann wie ein Befreiungsschlag wirken. Es schafft nicht nur physischen Platz, sondern auch mentalen Freiraum. Jedes Mal, wenn du dich von etwas trennst, machst du Platz für Neues – sei es neue Erfahrungen, Ideen oder schlichtweg das Gefühl von Ordnung und Klarheit. Darüber hinaus hat das Entrümpeln zahlreiche praktische Vorteile:

1. Mehr Platz

Weniger Dinge bedeuten mehr Raum, um sich zu bewegen und zu leben. Dein Zuhause wirkt größer und luftiger, was wiederum zu einem gesteigerten Wohlbefinden führt. Ein aufgeräumter Raum lädt dazu ein, sich kreativer und produktiver zu fühlen. Die zusätzlichen Freiflächen können zudem für neue Möbel oder Dekoration genutzt werden, die wirklich zu deinem aktuellen Lebensstil passen.

2. Weniger Stress

Ein überfülltes Zuhause kann stressig und überwältigend sein. Studien haben gezeigt, dass Unordnung Stresshormone wie Cortisol erhöhen kann. Ein aufgeräumter Raum hingegen fördert Entspannung und Gelassenheit. Stell dir vor, du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause und wirst nicht von Chaos empfangen, sondern von einer friedlichen und ordentlichen Umgebung.

3. Effizienz und Zeitersparnis

Du verbringst weniger Zeit damit, Dinge zu suchen oder aufzuräumen. Dies gibt dir mehr Zeit für die wichtigen Sachen im Leben. In einem gut organisierten Umfeld arbeitest du in der Regel schneller und effizienter, ohne von unnötigen Gegenständen abgelenkt zu werden. Auch die Hausarbeit ist deutlich einfacher, wenn weniger Sachen herumliegen.

4. Bessere Hygiene

Weniger Dinge bedeuten weniger Staub und Schmutz. Dies kann besonders für Allergiker eine Erleichterung sein. Hausstaub besteht aus einer bunten Mischung von Textilfasern, Hautschuppen, Pflanzenteilen (Pollen, Samenfasern, Blattpartikel), toten Insekten und Feinstäuben. Besonders in der kalten Jahreszeit treten bei Allergikern vermehrt Symptome wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen auf, die ihren Schlaf und allgemein ihr Leben beeinträchtigen. Oberflächen und Böden, die frei von unnötigem Kram sind, lassen sich leichter reinigen. Das Ergebnis ist eine sauberere, gesündere Umgebung, in der du dich wohlfühlst.

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DIE EMOTIONALE SEITE DES AUSMISTENS

Das Ausmisten ist nicht nur eine physische Aufgabe, sondern auch eine emotionale Reise. Viele Gegenstände sind mit Erinnerungen und Gefühlen verbunden, was es schwer macht, sich von ihnen zu trennen. Hier sind einige Strategien, um diesen Prozess zu erleichtern:

Reflexion und Achtsamkeit

Bevor du mit dem Entrümpeln beginnst, nimm dir Zeit, um über deine Beziehung zu deinen Besitztümern nachzudenken. Warum hast du bestimmte Dinge behalten? Welche Bedeutung haben sie für dich? Diese Reflexion hilft dir, bewusster und achtsamer mit dem Prozess umzugehen.

Loslassen lernen

Das Loslassen kann eine befreiende Erfahrung sein. Es bedeutet nicht, dass du die Erinnerungen oder die Bedeutung eines Gegenstandes vergisst. Vielmehr geht es darum, Platz für neue Erfahrungen und Erinnerungen zu schaffen. Versuche, dich auf das Positive zu konzentrieren: Das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, das mit weniger Besitz einhergeht.

Unterstützung suchen

Das Ausmisten muss keine einsame Aufgabe sein. Hol dir Unterstützung von Freunden oder Familie. Sie können dir helfen, objektivere Entscheidungen zu treffen und dich emotional unterstützen, wenn es schwierig wird. Manchmal hilft es auch, einfach jemanden zum Reden zu haben, während du dich durch deine Sachen arbeitest. So vergeht die Zeit angenehmer und schneller.

PRAKTISCHE TIPPS ZUM AUSMISTEN

Schritt für Schritt vorgehen

Versuche nicht, alles auf einmal zu erledigen. Nimm dir Raum für Raum oder Kategorie für Kategorie vor. Beginne mit den einfacheren Bereichen, wie zum Beispiel einem Regal oder deinem Kleiderschrank, bevor du dich den schwierigen Räumen wie dem Keller oder dem Dachboden widmest. Denn diese sind oft mit vielen Erinnerungen aus der Kindheit gefüllt, von denen du dich vielleicht noch nicht so richtig trennen möchtest.

Kategorisieren

Teile deine Besitztümer in Kategorien ein, zum Beispiel Kleidung, Bücher, Deko. Dies erleichtert den Überblick und hilft dir, systematisch vorzugehen. Du kannst auch Unterkategorien erstellen, um noch spezifischer zu sein, wie beispielsweise Winterkleidung oder Accessoires. Dadurch berechnest du den Umfang jeder Kategorie besser, was wiederum das Einräumen der Gegenstände erleichtert.

Vier-Kisten-Methode

Arbeite mit vier Kisten: Behalten, Spenden, Verkaufen, Wegwerfen. Dies hilft dir, den Prozess des Aussortierens zu strukturieren. Bearbeite danach jede Box: behalte nützliche Dinge, spende oder verkaufe brauchbare Sachen und entsorge den Rest umweltfreundlich. Falls du in deinem Zuhause Platz hast, könntest du diese Kisten das ganze Jahr über in einer kleinen Ecke stehen haben und einzelne Gegenstände direkt aussortieren, ohne dass eine große Ausmist-Aktion notwendig ist. Achte jedoch darauf, die Kisten regelmäßig zu leeren und die Entscheidungen konsequent umzusetzen.

Emotionalen Wert berücksichtigen

Trenne dich nicht von Dingen, die für dich einen hohen emotionalen Wert haben, nur weil du Platz schaffen möchtest. Manchmal ist es hilfreich, solche Gegenstände für eine Weile wegzupacken und später noch einmal darüber nachzudenken. Wenn du für diese Dinge nicht ausreichend Platz in deinem Zuhause hast, überlege dir, ob externe Lageroptionen eine sinnvolle Lösung sind. Self Storage-Räume kannst du ganz bequem online mieten. Zudem sind hier deine Gegenstände besser aufgehoben im Gegensatz zum Keller, da sie videoüberwacht und vor allem trocken sind.

Eine weitere Möglichkeit ist, bei Freunden oder Familie nachzufragen, ob sie bereit wären, einige Dinge für dich aufzubewahren. Du könntest auch überlegen, selten genutzte Gegenstände platzsparend zu verpacken und auf hohen Schränken oder unter dem Bett zu verstauen.

Regelmäßigkeit

Ausmisten sollte keine einmalige Aktion sein. Natürlich kann es ein Vorsatz sein, den du dir für das neue Jahr zum Beispiel vornimmst. Aber das reicht definitiv nicht aus. Denn allein bei dem Übergang in die nächste Jahreszeit triffst du oft auf Sachen, die du nicht mehr benötigst. Plane deshalb regelmäßige Zeiten ein, um überflüssige Dinge loszuwerden und Ordnung zu halten. Du könntest beispielsweise einen festen Tag im Monat dafür reservieren oder saisonale Ausmist-Aktionen planen. Das nimmt deutlich weniger Zeit und Kraft in Anspruch im Gegensatz zu großen Ausmist-Aktionen.

Recycle clothes concept. Recycling box full of clothes.

WEITERE GUTE GRÜNDE ZUM AUSMISTEN

Finanzielle Vorteile

Indem du Dinge verkaufst, die du nicht mehr brauchst, kannst du zusätzliches Geld verdienen. Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder Flohmärkte bieten dir die Möglichkeit, ungenutzte Gegenstände in bares Geld zu verwandeln. Gleichzeitig wirst du überrascht sein, wie viel Geld du sparst, wenn du bewusster konsumierst und hingegen nur das kaufst, was du wirklich benötigst.

Soziale Verantwortung

Indem du Dinge spendest, die du nicht mehr brauchst, hilfst du anderen Menschen. Viele Wohltätigkeitsorganisationen nehmen gerne gut erhaltene Kleidung, Möbel und Haushaltsgegenstände an.

Persönliche Entwicklung

Das Ausmisten kann auch zu deiner persönlichen Entwicklung beitragen. Es lehrt dich, bewusster zu leben und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Du lernst, loszulassen und Platz für Neues zu schaffen. Dieser Prozess kann sehr befreiend sein und dir helfen, ein erfüllteres und zufriedeneres Leben zu führen.

Umweltbewusstsein

Durch das Ausmisten und bewusste Konsumverhalten trägst du auch zum Umweltschutz bei. Weniger Besitz bedeutet weniger Produktion, weniger Müll und eine geringere Umweltbelastung. Indem du Dinge recycelst oder spendest, verlängerst du deren Lebensdauer und reduzierst den Bedarf an neuen Produkten. Dies ist ein wichtiger Beitrag zu einem nachhaltigeren Lebensstil.

FAZIT

„Ordnung ist das halbe Leben“ – ein Spruch, den wir alle schon einmal gehört haben. Doch was bedeutet das wirklich? Es geht nicht darum, jedes einzelne Teil in perfekt beschrifteten Boxen zu verstauen. Vielmehr geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, die deinen individuellen Bedürfnissen entspricht. Ordnung bedeutet, sich von unnötigem Ballast zu befreien und einen klaren Überblick darüber zu haben, was du besitzt und wo sich alles befindet. Dabei ist es wichtig, die Ordnung beizubehalten, um langfristig von den Vorteilen zu profitieren. Besonders Arbeitsbereiche wie der Schreibtisch sollten stets ordentlich sein, damit die Produktivität nicht verloren geht.

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