„White Privilege“ – Muss ein neues Wort her?

Im westlichen, vorwiegend in „weißen“ Ländern, hat sich der Begriff „white privilege“ für die ungerechte Behandlung von PoC und der Blindheit diskriminierenden Systemen gegenüber durchgesetzt.

Dieser Begriff fällt besonders häufig im US-amerikanischen Gespräch rund um strukturellen Rassismus, er hat sich aber durch das Internet und Fachliteratur weltweit verbreitet. Eine Studie von The Conversation in Zusammenarbeit mit der University of Michigan will nun herausgefunden haben, dass wir uns von diesem Begriff lieber verabschieden sollten – um der guten Sache willen. Das Wort scheint dem Diskurs nämlich nicht gerade zuträglich zu sein.

Ein Wort, das polarisiert

Dazu hat man 924 Menschen zwei verschiedene Social Media-Posts gezeigt, die sich in das öffentliche Gespräch um die Umbenennung von Schulen, die den Namen von Personen tragen, die mit der Sklaverei oder Diskriminierung in Verbindung stehen, eingliedern. Die eine Hälfte hat den Post wie folgt gelesen:

„Should colleges rename buildings that were named after people who actively supported racial inequality?“

Die andere Hälfte hat – bis auf ein Wort – exakt denselben Post bekommen:

„Should colleges rename buildings that were named after people who actively supported white privilege?“

Der Begriff „white privilege“ scheint im Gegensatz zu anderen dafür zu sorgen, dass sich viele „weiße“ Menschen, die andernfalls eine progressive Politik und die Bekämpfung strukturellen Rassismus‘ unterstützen, aus dem Diskurs raushalten oder defensiv werden. Darunter leidet dann auch die Gesprächsqualität, da Diskussionen oft nur noch zwischen zwei extremen Lagern stattfinden.