Wie du Long-Covid erkennst und richtig behandelst

Eigentlich hatte es bis jetzt schon so ziemlich jede*r einmal: Corona. Durch die Lockerungen und die Omikron-Variante steckte sich der Großteil der Bevölkerung bereits mit dem Virus an. Doch viele beklagen auch noch Wochen und Monate nach der Genesung verschiedenste Symptome. Doch wie erkenne ich, ob ich Long-Covid habe? 

Zuerst einmal ist es recht normal, dass die Symptome bei Corona noch einige Zeit nach dem Freitesten bestehen bleiben. Kein Grund zur Sorge, bei den meisten Genesenen verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit. Sollten die Beschwerden jedoch nach 4 Wochen immer noch bestehen, ist es wahrscheinlich Long-Covid. Bei mehr als 12 Wochen nennt man es Post-Covid. Beide Erkrankungen werden in der Allgemeinsprache als Long-Covid zusammengefasst und im weiteren Artikel so genannt.

Was sind die Symptome?

Die häufigsten Beschwerden sind: Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit (Fatigue), Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen sowie Muskelschwäche und -schmerzen.

Sollten eins oder mehrere dieser Symptome nach Wochen noch zutreffen, sollte man unbedingt eine ärztliche Untersuchung machen. Dafür gibt es spezielle Covid-Nachuntersuchungen. Dafür am Besten beim Hausarzt oder bei der Hausärztin anfragen! Eine Alternative findet ihr zudem hier. Eine frühe Nachuntersuchung ist wichtig, um diese Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und nicht chronisch werden zu lassen.

Das Problem: Long-Covid hat bislang kein einheitliches Krankheitsbild, Mediziner haben derzeit nur die Möglichkeit, es anhand der Symptomatik zu diagnostizieren. Es gibt also kein spezielles Testverfahren. Das macht es schwieriger, es zu identifizieren. Auch sind die Gründe für die anhaltenden Beschwerden der Wissenschaft derzeit leider nicht wirklich bekannt.

Es wird deswegen empfohlen, die anhaltenden Symptome mit gezielten Untersuchungen überprüfen zu lassen, je nachdem welcher Bereich des Körpers betroffen ist. So lassen sich die einzelnen Beschwerden lindern und etwaige Folge-Erkrankungen identifizieren. Diese lassen sich bei Feststellung im Anschluss zusätzlich therapieren.

Welche Behandlung richtig ist, kann euch euer Hausarzt oder eure Hausärztin sagen. Beispielsweise Physiotherapie bei Atembeschwerden, Abgeschlagenheit und Muskelschwäche oder Ergotherapie bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. So sich zumindest die Auswirkungen von Long-Covid behandeln und einen sorgenfreieren Alltag ermöglichen.

Was du sonst noch tun kannst

Außerdem ist darauf zu achten, ob man Änderungen am Lebensstil vorgenommen hat, die zusätzlich die Fitness beeinträchtigen. Sei es eine ungesündere Ernährung oder weniger Bewegung und mehr Zeit drinnen vor dem Laptop oder Handy. Denn solche Gewohnheiten integrierten sich bei vielen heimlich, beispielsweise im Lockdown, und können auch schnell ein Gefühl der Abgeschlagenheit hervorrufen. Um dem entgegenzuwirken und es als Ursache auszuschließen, ist ein gesunder, ausgewogener Alltag wichtig. Dies kann oft bereits viele Symptome lindern. Eine Untersuchung sollte man natürlich trotzdem machen.

Auch wichtig: die (neuen) eigenen Grenzen kennen! Mit Long-Covid sind oft bereits normale Aktivititäten viel anstrengender als vorher. Besonders im Sport kann man einfach nicht mehr Gas geben wie früher. Das frustriert, aber man sollte es trotzdem nicht übertreiben, sonst schwächt man seinen Körper nur noch mehr. In der WHO-Broschüre und S1-Leitlinie gibt es weitere Informationen und Unterstützung für Betroffene. 

Dieser Artikel wurde nicht von medizinischem Fachpersonal verfasst, alle Informationen ohne Gewähr. Bei medizinischen Fragen bitte an den Hausarzt wenden

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Bildquelle: Andrea Piacquadio via Pexels.com