Wie vertrauenswürdig sind Onlinebroker?

Wenn es darum geht, zu beurteilen, wie vertrauenswürdig ein Onlinebroker ist, müssen verschiedene Kriterien beachtet werden. Selbstverständlich müssen das Geld beziehungsweise die gehandelten Werte des Kunden sicher sein, aber auch wenn diese Grundlage gegeben ist, gibt es noch viele Unterschiede, die bei der Wahl eines seriösen Onlinebrokers zu beachten sind.

Wie leicht fällt der Einstieg?

Der Einstieg in das Tradinggeschäft ist nicht leicht, denn es lauern viele Tücken. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die leider gleich zu Beginn getroffen werden müssen, ist die Auswahl eines passenden und vertrauenswürdigen Onlinebrokers, jedenfalls, wenn man sich nicht für das klassische Investment bei der Hausbank entscheiden möchte.

Der Broker eröffnet seinen Kunden den Zugang zum Finanzmarkt. Das heißt auch, dass nur gehandelt werden kann, was der Broker im Angebot hat. Wenn man bereits weiß, dass man vor allem in Asien handeln möchte, oder dass man sich im Geschäft mit Kryptowährungen versuchen will, muss dies bereits bei der Wahl des Brokers beachtet werden. Denn nicht alle Broker bieten alle Märkte und Produkte an.

Echte Einsteiger haben jedoch häufig nur eine vage Vorstellung davon, was sie genau handeln wollen. Sie sind fasziniert von den Möglichkeiten, die das Trading bietet, ohne sich bereits für eine bestimmte Form des Investments oder der Spekulation entschieden zu haben. In diesen Fällen ist es vor allem wichtig, nicht den falschen Broker zu wählen.

Auch wenn man nicht genau weiß, wie der richtige Broker für die eigene Investitionsstrategie aussieht, weil man noch gar keine hat, gibt es ein paar grundsätzliche Bedingungen, die der Broker erfüllen sollte. In diesen Fällen sollten Interessierte auf keinen Fall vorschnell handeln, sondern zunächst Angebote vergleichen, Testberichte von renommierten und erfolgreichen Tradern lesen und sich erst dann für die Eröffnung eines Depots bei einem bestimmten Broker entscheiden.

Im Folgenden werden einige grundsätzliche Kriterien, die für die meisten Interessierten relevant sind, zusammengetragen. Hier klicken für mehr Informationen.

Ist das Depot sicher?

Der worst case wäre natürlich, wenn man sich für einen Broker entscheidet, das nötige Geld auf das Depot einzahlt und am nächsten Tag ist der Broker vom Markt verschwunden. Was sich äußerst unrealistisch anhört, ist auch unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, denn das Internet wimmelt bekanntlich von Betrügern und zwielichtigen Angeboten.

Einem Betrug aufzusitzen, kann jedoch sehr leicht vermieden werden, indem man einen Broker mit Sitz in der EU oder einem anderen gut regulierten Land wie Israel, Großbritannien oder den USA wählt. Die Regulierung der Aufsichtsbehörden betrifft nicht nur die Sicherheit gegenüber Betrügern, sondern auch die Absicherung der Depotwerte gegenüber einer möglichen Insolvenz des Brokers. So sind beispielsweise in der EU alle privaten Bankeinlagen bis zu einer Summe von 20.000 Euro versichert und werden dementsprechend im Fall der Fälle erstattet.

Bietet der Broker ein kostenloses Demokonto?

Für Fortgeschrittene ist dies vielleicht nicht mehr relevant, aber Einsteiger sollten unbedingt darauf achten, dass der Broker ein kostenloses Demokonto anbietet. Mit diesem kann man sich ausprobieren, ohne echtes Geld auf das Spiel zu setzen und so lernen, an welchen Märkten es besonders gut ist zu investieren, oder für welche Produkte man ein besonders gutes Händchen hat.

Zudem wird man sich meistens erst der Risiken bewusst, wenn der Verlust bereits eingetreten ist. Das Demokonto hilft, ein Risikobewusstsein auszubilden, von dem man noch jahrelang profitieren kann.

Ist das Angebot übersichtlich und transparent?

Der dritte wichtige Punkt, der für praktisch alle Anfänger, aber auch fortgeschrittene Trader relevant ist, betrifft die Darstellung der Märkte, der angebotenen Papiere und insbesondere auch der Risiken. Dieses Kriterium wird vor allem durch eine gute Software der Website oder Smartphone App erfüllt.

Kurse müssen übersichtlich dargestellt werden und über einen längeren Zeitverlauf beobachtbar sein. Um mögliche Chancen und Risiken zu identifizieren, haben gute Broker Analyseinstrumente entwickelt. Diese beobachten automatisiert den Kursverlauf und identifizieren günstige Zeitpunkte für einen Einstieg oder melden an, wenn es an der Zeit ist, sich von bestimmten Positionen zu trennen.

Besonders anfängerfreundlich sind transparente Risikoanzeigen und Funktionen des Risikomanagements wie die Stop Loss und Take Profit Funktion, die beispielsweise der Onlinebroker eToro anbietet. Hier kann der User Limits, also Preisober- und Untergrenzen, für seine Positionen definieren. Werden diese Limits erreicht, kann die Software die Positionen eigenständig verkaufen oder kaufen.

Das hat auch für fortgeschrittene Trader den Vorteil, dass der Kurs nicht ständig manuell überwacht werden muss. Wenn man bereits weiß, was man sich von einer bestimmten Investition erwartet, können diese Ziele einprogrammiert werden und den Rest übernehmen die Software und der Marktverlauf. Das entlastet den Trader und schafft zum Beispiel Zeit, sich über besondere Marktereignisse und professionelle Prognosen zu informieren.

Social Trading

Beim Social Trading – auch Copy Trading oder CopyPortfolio – handelt es sich im Prinzip um einen Unterpunkt des Kriteriums Übersicht und Transparenz. Bei diesem relativ neuen Feature, präsentiert der Broker die Portfolios und Statistiken von erfolgreichen oder prominenten Tradern und bietet die Funktion an, deren Investmentstrategien zu kopieren.

So können nicht nur Anfänger von der Kompetenz professioneller Trader profitieren, sondern hierdurch können auch fortgeschrittene Trader interessante Tipps zu attraktiven Märkten oder Produkten erhalten. Außerdem lässt sich auf diese Weise sehr einfach das Investitionsrisiko streuen. Indem man beispielsweise unterschiedliche Trader, die sich in unterschiedlichen Marktsegmenten engagieren, kopiert, wird das Risiko einzelner Strategien minimiert.

Welche Gebühren fallen an?

Dieses Kriterium gehört mittel- und langfristig zu den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines passenden Brokers. Bei den verschiedenen Brokern können sehr unterschiedliche Gebühren anfallen. Sehr verbreitet sind Transaktionsgebühren, die bei jedem Kauf oder Verkauf einer Position anfallen.

Die Attraktivität des Tradings im Gegensatz beispielsweise zur klassischen Vermögensanlage besteht gerade darin, die getätigten Investments häufig zu wechseln, um von den Kursschwankungen profitieren zu können. Wer lieber eine oder mehrere Aktien lange halten und seinen Profit durch die Dividenden machen will, der muss nicht selbst zum Trader werden. Hierfür sind die Dienstleistungen der normalen Banken vollkommen ausreichend.

Der Trader will jedoch mehrmals die Woche in bestimmte Positionen ein- und wieder aussteigen und vielleicht auch schon geringe Kursgewinne mitnehmen, wenn er auf einem anderen Markt bessere Aussichten wittert. Daher ist es sehr wichtig, dass der gewählte Broker nur geringe Transaktionsgebühren zum Beispiel in der Form von sehr niedrigen prozentualen Anteilen an den Einkaufs- und Verkaufspreisen gehandelter Positionen.

Üblicherweise entfallen auch Auszahlungsgebühren, wenn Geld vom Depot auf das eigene Konto überwiesen werden soll oder auch Finanzierungsgebühren, wenn bestimmte Positionen über Nacht oder längerfristig gehalten werden. Hier gilt es Angebote zu vergleichen oder auf Testberichte renommierter Trader und Coaches zurückzugreifen.

Ebenfalls von Interesse für die Benutzerfreundlichkeit eines Brokers sind die Konditionen für Ein- und Auszahlungen auf das Depot oder sogar Depotgebühren. Viele Anbieter verlangen außerdem eine Provision für jede Order, sodass es schwierig werden kann, bei überschaubaren Risiken und damit eher niedrigen Kursschwankungen überhaupt profitabel zu traden.

Zehn Anfängerfehler, die es zu vermeiden gilt

Fazit

Wer sich allein durch den Dschungel der Angebote an Brokern oder Onlinebrokern schlagen will, um das beste Angebot zu finden, der hat einiges vor sich. Es gilt, die oben aufgeführten Kriterien zu beachten und unter diesen Gesichtspunkten zu vergleichen. Erst wenn die Grundlagen eines attraktiven Brokers bestimmt sind und alle unpassenden Angebote aussortiert sind, sollte man sich über weiterführende Kriterien Gedanken machen. Dazu zählen insbesondere die angebotenen Märkte, Produkte (wie Währungen, Kryptowährungen, Rohstoffe, Aktien oder ETFs) und Hebel. Im Zweifel fährt man als Anfänger aber immer besser, wenn man sich zunächst an den Profis orientiert.

Bild von Leonhard Niederwimmer auf Pixabay