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Women in STEM – die Feminisierung eines männerdominierten Umfelds

Interview mit einer Studentin der Biomedizintechnik

Jana ist 22 Jahre alt und studiert an einer Technischen Hochschule Biomedizintechnik. Zurzeit macht sie ein Praktikum in einem Biotechnologieunternehmen.

Obwohl sie sich schon während der Schule für Mathematik und Physik interessiert hat, kam das Interesse an MINT-Berufen, bei ihr erst nach dem Abitur auf.  Zwar hat sie sich auch nach anderen Studiengängen erkundet, schlussendlich entschied Jana sich jedoch für einen MINT-Studiengang. Unter anderem auch, da die Aufstiegschancen in diesem Bereich mit am besten sind. Neben Biomedizintechnik, standen für Jana noch Schiffbau und Maritime Technik zur Auswahl. Ihre Mutter hatte ihr dann jedoch dazu geraten, sich das noch mal zu überlegen, da diese Branche insbesondere von Männern dominiert ist. Die Entscheidung fiel letztendlich auf Biomedizintechnik, da Jana den Studiengang sehr interdisziplinär und interessant gestaltet fand. Auch, die Biokomponente und dass man aus zahlreichen Bereichen, wie Elektrotechnik und Mechanik etwas lernt, hat sie damals überzeugt.

Biomedizintechnik, wird zum größten Teil von Männern studiert. Jana weist jedoch darauf hin, dass interne Statistiken aufzeigen, dass mehr und mehr Frauen sich in den Studiengang einschreiben. Die Tendenz steigt also. Obwohl sie von Männern umgeben ist, kommt sie sich nicht fehl am Platz vor.

„Also ich habe mich da eigentlich immer so wohlgefühlt. Oder halt auf jeden Fall nicht so gefühlt, als würde ich anders behandelt werden und die meisten Dozenten bei uns achten jetzt zum Beispiel auch auf Gendern. Und dadurch fühlt man sich gleich ein bisschen mehr angesprochen.“

Bei ihrem Praktikum in einem Biotechnologieunternehmen sieht die Situation schon anders aus. In ihrem Büro sitzen nur Männer. Auch die restliche Arbeitswelt in diesem Bereich sind stark männerdominiert. Führungspositionen sind primär mit männlichen Personen besetzt. Ihr Geschlecht wurde während ihrer Zeit dort hin und wieder mal Thema.

Viele Frauen entscheiden sich nach ihrem Studium für eine andere Richtung und wechseln häufig die Branche. Jana sieht ihre Zukunft jedoch in einem MINT-Beruf. Mit ihrem Masterstudiengang, möchte sie weiter in die Ingenieursrichtung gehen und nach ihrem Abschluss auch einen Beruf in diesem Feld wählen. Auf die Frage, ob sie sich rückblickend für einen anderen Weg entscheiden würde, antwortet sie: „Vielleicht würde ich einen anderen Studiengang auswählen, tatsächlich. Aber so insgesamt würde ich mir nochmal einen technischen Studiengang aussuchen, wenn ich könnte.“

Es bleibt zu hoffen, dass mehr junge Frauen sich in Zukunft trauen, den gleichen oder einen ähnlichen Weg einzuschlagen um, die Repräsentation von Frauen in der Wissenschaft voranzutreiben.

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