Hey Zwillinge, wie ist das eigentlich so?

Miriam, 25, hat Psychologie in Hamburg studiert, und Esther, 25, studiert Medizin in Rostock

Wir sind eineiige Zwillinge. Bis zur 10. Klasse waren wir immer zusammen, haben uns gleich angezogen und auch mal die Lehrer in die Irre geführt. In der 11. Klasse sind wir für ein Austauschjahr in die USA und hatten das erste Mal ein komplett eigenes Umfeld. Danach hat Miriam ihren Schwerpunkt stärker auf soziale Kontakte gelegt und Esther hat sich stärker auf die Schule konzentriert. Wir glauben also, dass Umwelteinflüsse auf uns eine wichtige Rolle spielen. Nach dem Abi sind wir in verschiedene Städte gezogen. Dort wurden wir dann auch als einzelne Personen wahrgenommen und nicht als „die Zwillinge“. Wir haben uns dann jeder einen eigenen Freundeskreis aufgebaut. In unterschiedliche Städte zu ziehen, war auf jeden Fall gut und gesund für unsere Entwicklung, um selbstständig und unabhängig zu werden. Trotzdem telefonieren wir noch täglich oder schreiben uns. Wir haben oft die gleichen Gedanken oder wollen dasselbe zur gleichen Zeit sagen. Trotzdem hat es auch negative Seiten, eine eineiige Zwillingsschwester zu haben: Zum Beispiel wurden wir sehr stark verglichen, was natürlich auch Konkurrenz zwischen uns entfachte. Bei Männern kommen wir uns nicht in die Quere, da wir einen komplett anderen Typ bevorzugen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Männer es cool finden, mit einem Zwilling zusammen zu sein. Wir wollten beide nicht auf eine Zwillingsschwester verzichten, da immer jemand da ist, der einen wirklich komplett versteht.

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Bildquellen: Privat, Unsplash unter CCO-Lizenz