Backpacking

5 Backpacking-Fakten, von denen dir niemand erzählt – bis es zu spät ist

Das, was Backpacker so über ihre Reisen erzählen, hört sich immer höchst romantisch an: „Und als wir am Strand geschlafen haben, sind wir zum Sonnenaufgang aufgewacht und haben Babyschildkröten gesehen…“ – jaja, von wegen. Also, klar: Solche Dinge passieren vielleicht. Aber der Alltag sieht ein bisschen anders aus.

1. Du musst dir Gedanken über dein Rückreiseticket machen

Wenn Backpacker erzählen, dass sie mit einem One-Way-Ticket auf unbestimmte Zeit in Land X und anschließend in Land Y und Z weitergereist sind, dann klingt das nach grenzenloser Freiheit. Aber ganz so ist es in der Realität nicht. Die sieht nämlich so aus, dass man in den meisten Ländern außerhalb von Europa ein Rückflugticket ins Heimatland oder zumindest ein Weiterreiseticket in ein anderes Land braucht, um überhaupt einreisen zu dürfen. Also: Am besten kümmert ihr euch um ein Rück- oder Weiterreiseticket, bevor ihr am deutschen Flughafen steht und nicht fliegen dürft oder am Flughafen in eurem Zielland steht und nicht reingelassen werdet.

Alternativ könnt ihr euch natürlich auch ein Fake-Flugticket für 5 Euro kaufen, bloß um dann kalte Füße zu kriegen, wenn ihr bei der Passkontrolle am Zielflughafen überall Info-Tafeln seht, die besagen, dass gefälschte Dokumente einen für sechs Jahre in den Knast bringen können, anschließend die Strategie zu wechseln und zu hoffen, dass der Beamte am Kontrollpunkt euch einfach nicht nach eurem Rückflugticket fragt. (Nicht, dass ich das jemals ausprobiert hätte!)

2. Du musst den Rucksack die ganze Zeit mit dir herumtragen

Theoretisch sollte es jedem klar sein, dass man – wie der Name „Backpacker“ schon sagt – die ganze Zeit über mit seinem Rucksack unterwegs ist. Aber, ich kann euch sagen: So richtig bewusst ist das den meisten Menschen glaube ich nicht, wenn man sich mal ansieht, was viele Backpacker so mit sich herumschleppen. Klar: Wenn man länger an einem Ort verweilt, lässt man den großen Backpack natürlich in seiner Unterkunft. Aber sobald man weiterreist, hat man ihn wieder an der Backe – oder besser gesagt: auf dem Rücken. Also packt nur das ein, was ihr wirklich braucht! Und vor allem: Schaut, dass ihr wirklich alles in einem Rucksack bekommt. Denn nichts ist belastender (wortwörtlich), als zusätzlich zum großen Rucksack auf dem Rücken auch noch einen kleineren Rucksack auf der Brust tragen zu müssen.

3. Reisende sind nicht alle gleich

Wenn man Geschichten davon hört, wie schnell Reisende immer mit anderen Reisenden in Kontakt zu kommen und sich mit ihnen anzufreunden scheinen, bekommt man den Eindruck, dass die Leute, die man im Hostel so antreffen wird, sowieso ähnlich ticken werden wie man selbst. Und tatsächlich glaube ich, dass viele Backpacker relativ gleich drauf sind. Aber eben nicht alle. Es kann immer passieren, dass man in seinem Zimmer zwischen all den entspannten Freigeistern auch mal absolute Lästerschwestern, Quasselstrippen, erbarmungslose Schnarcher oder andere unangenehme Mitbewohner antrifft.

4. Vom Wohn-Luxus kannst du dich getrost verabschieden

Egal, ob man in Hostels wohnt, mit einem Camper unterwegs ist oder in der freien Natur zeltet: Luxuriös wird eine Backpacking-Tour auf jeden Fall nicht. Unterkünfte sind nicht immer die saubersten, und auf einer Matratze im Camper oder am Strand zu schlafen, ist auch nicht unbedingt gut für den Rücken. Auch das sollte im Vorfeld jedem klar sein. Aber ist es dann eben irgendwie doch nicht, denn alles, was man von anderen hört, sind natürlich die guten Geschichten à la „Wir sind zum Sonnenaufgang am Strand aufgewacht“. Darüber, wie ekelhaft sandig und klebrig die Haut dabei ist, wie unbequem der Untergrund ist und wie oft man hochschreckt, weil man irgendwelche Geräusche hört, redet natürlich niemand.

5. Reisen ist manchmal scheiße anstrengend!

Der letzte Punkt fasst alle vorherigen sozusagen zusammen: Reisen ist nicht nur entspannt und wunderschön. Ein Urlaub besteht vielleicht nur aus aneinandergereihten Sonnenuntergängen, erlesenen Früchten und gebräunter Haut. Aber bei einer richtigen Reise ist das etwas anderes. Man verweilt nicht die ganze Zeit an ein und demselben Ort, sondern ist mehr oder weniger ständig unterwegs. Man hat nur bedingt einen Rückzugsort. Wenn man preiswert reisen will, ist man meistens von Unmengen anderer Menschen umgeben. Man unternimmt jeden Tag irgendetwas, weil man das Beste aus der Zeit machen will und die coolsten Erfahrungen sammeln möchte. Man bleibt wahrscheinlich nicht völlig von Heimweh verschont – und es gibt eine Menge Menschen, die auf ihren Reisen ausgeraubt werden und spätestens dann mit einer Reihe von Problemen konfrontiert werden.

Also: Backpacking ist nicht nur entspannt, sondern in manchen Hinsichten auch ziemlich anstrengend. Ob diese Aspekte einen davon abhalten sollten, auf eine solche Reise zu gehen, muss natürlich jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Mein persönliches Fazit ist: Niemals! Denn obwohl Backpacking meistens alles andere als bequem ist, ist eine solche Reise gleichzeitig wahrscheinlich beinahe eine Garantie dafür, dass du eine der intensivsten, ereignisreichsten und besten Zeiten deines Lebens haben wirst.   

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz