50. Todestag: Wie Tolkien die moderne Fantasy prägte – und mich

Was Mittelerde für mich bedeutet

An dieser Stelle möchte ich auch noch ein bisschen darüber schreiben, was Tolkiens Werke für mich persönlich bedeuten. Ich bin zugegebenermaßen ein Fan, der bisher nie wirklich zu den Büchern (außer dem Silmarillion als Hörbuch) gegriffen hat. Stattdessen habe ich die Filme so oft geguckt, dass ich sie Wort für Wort nachzitieren kann, habe zahllose Fan-Wiki-Einträge durchgelesen, um mehr über diese Welt zu erfahren und eben sogar mal Quenya gelernt.

Es ist aber mehr als nur die Faszination für die Welt, die mich hält. Um es kurz und schmerzlos zu sagen: Meine Kindheit war geprägt von nicht enden wollenden Streitereien zwischen meinen Eltern. Dann entdeckte ich aber durch einen glücklichen Zufall zuerst die „Der Hobbit“-Reihe und danach die „Der Herr der Ringe“-Filme. Und immer, wenn einer dieser Filme lief, schien meine Familie normal und die Welt wieder heil zu sein. Dann saßen wir nämlich alle als eine Familie da – mein Vater, meine Mutter, meine Geschwister und ich – und waren gepackt von dieser fantastischen Welt und ihren Geschichten. Die Streitigkeiten des Tages schienen, immerhin für eine Weile, vergessen.

Daher ist Mittelerde für mich mehr als nur eine Fantasy-Welt. Es ist ein Rückzugsort für Momente, in denen mir alles zu viel wurde. Ein Ort, an dem die Welt wieder in Ordnung zu sein schien. Und was für eine wundervolle Welt es noch dazu ist.

Wenn du mehr über Tolkien und die Entstehung seiner Werke wissen willst, dann empfehle ich dir die Arte-Doku „J. R. R. Tolkien – Herr der Worte, Herr der Welten“ auf Amazon Prime Video. Dort findest du mit dem Spielfilm „Tolkien“ auch ein Biopic-Drama, das sich mit dessen Jugendjahren und früher Inspiration beschäftigt. Ansonsten kannst du zum 2. September natürlich auch eines der Bücher auspacken und noch einmal oder zum ersten Mal lesen oder dir die Filme erneut anschauen: CineStar präsentiert zum Todestag Tolkiens die „Der Herr der Ringe“-Trilogie im Extended Cut auf der großen Leinwand, du kannst die Filme aber auch gemütlich allein zu Hause oder mit Freund*innen genießen.

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Bildquelle: Foto von Lance Chang auf Unsplash, CC0-Lizenz