Teenager

7 Gründe, warum wir froh sind kein Teenager mehr zu sein

Es gibt diesen Punkt im Leben eines jeden erwachsenen Menschen, in dem er realisiert, dass Mama leider doch Recht hatte als sie meinte, dass das Erwachsenenleben gar nicht so leicht und locker ist, wie wir uns das als Teenager vorgestellt haben. Denn entgegen jeder Logik, besteht das Leben als Erwachsener leider nicht nur aus Auto fahren, Geld ausgeben und ins Bett gehen, wann wir wollen. Stattdessen müssen wir uns plötzlich mit Bewerbungen, Chefs, Steuererklärungen und unbezahlten Rechnungen beschäftigen. Eine Unverschämtheit!

Und dennoch, wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, dann sind wir meistens doch ziemlich froh, nichtmehr 13 Jahre alt zu sein. Denn mit 13, da war das Leben wirklich kompliziert. Egal ob plötzlicher Haarwuchs an den seltsamsten Stellen, Stimmbruch, die erste Verliebtheit oder die Panik vor der Führerscheinprüfung. Wie froh sind wir heute, dass wir das alles hinter uns haben!

Und damit wir das auch nicht so schnell vergessen, kommt hier nun eine Liste mit Gründen, warum es ziemlich schön ist, kein Teenager mehr zu sein.

1. Wir wissen besser, wer wir sind

Zugegeben, auf die Frage, wo wir uns in 10 Jahren sehen, haben wir zwar immer noch keine Antwort, aber zumindest wissen wir mittlerweile, für welche Werte wir stehen und müssen nicht mehr mit dem Strom schwimmen, damit wir uns zugehörig fühlen. Klimaschutz? Ja, bitte! Seitenscheitel und rosa Strähnchen? Wohl eher nicht. Wir haben den Abschluss in der Tasche, bekommen unser Leben auf die Reihe und müssen nicht mehr für jede Frage bei Mama anrufen. Wir wissen, wo wir hinwollen und obwohl wir immer noch 1000 Träume haben, wissen wir heute zumindest besser, welche davon wirklich realistisch sind. Wir haben gelernt uns abzugrenzen, nehmen uns selbst nicht mehr so ernst und machen uns auch nicht mehr so fertig, wenn mal nicht alles nach Plan läuft. Mittlerweile haben wohl auch unsere Eltern verstanden, dass das Kind entgegen ihrer Erwartung eher keine erfolgreiche Juristin wird und überraschenderweise, sind sie damit sogar ziemlich okay.

2. Wir wohnen wo wir wollen

Das Dorf deiner Jugend und die ewig langen Wartezeiten an den Bushaltestellen im Kaff nebenan lassen dir heute noch Schauer über den Rücken laufen? Damit bist du nicht allein. Denn wenn unser Teenager-Ich eins ganz sicher wusste, dann dass es irgendwann in einer Stadt wohnen wird. Für manche von uns ging dieser Traum in Erfüllung und der Rest besitzt nun zumindest ein Auto. Trampen tun wir schon lange nicht mehr und auch über Spritgeld an den Freund der besten Freundin müssen wir uns keine Gedanken mehr machen, denn heute entscheiden wir selbst, wo wir wohnen wollen. München klingt spannend? Dann nichts wie los! Oder soll es doch lieber Tokyo sein? Versuchen kann man es ja mal und falls es dann in der neuen Stadt doch nicht so aufregend ist wie gedacht, packen wir einfach unsere 7 Sachen und ziehen weiter. Hallo Freiheit!

3. Wir verbringen Zeit, mit wem wir wollen

Mit Schrecken denken wir heute zurück an langwierige Gruppenreferate mit der nervtötenden Olivia aus der 9b oder an ganze Schuljahre, in den scheinbar falschen Klassenverbänden. Was waren wir froh als sich Schulstunden in Unikurse verwandelten und wir plötzlich nur noch sehr begrenzte Zeit mit Menschen verbringen mussten, mit denen wir so gar nicht auf einer Wellenlänge schwammen. Natürlich können wir auch heute noch nicht den ein oder anderen unangenehmen Kollegen vermeiden, doch zumindest kann man sich nun das Berufsfeld und somit auch häufig den Menschenschlag aussuchen, mit dem man den Großteil seiner Zeit verbringt. Darüber hinaus werden Streits heute vernünftiger gelöst und nicht mehr über ganze Schuljahre verschleppt, bis man sich gegenseitig Kaugummi unter den Schreibtisch klebt.

4. Der erste Liebeskummer ist überstanden

Man was haben wir geheult! Selbst wenn wir mit Justin aus der 8a nur drei Wochen zusammen waren, so waren wir uns sicher, dass DAS was wir gerade fühlten, der schlimmste Liebeskummer unseres Lebens sein müsste. Und wenn wir heute zurückschauen, dann war er das sehr wahrscheinlich auch. Denn wer hat uns denn damals in unserem Schmerz schon ernst genommen? Richtig, niemand! Gut, außer Oma, aber die hatte auch keinen besseren Ratschlag als: „Andere Mütter haben auch schöne Söhne!“ Wenn uns heute jemand das Herz bricht, dann wissen unsere Freundinnen meist, dass es wirklich hart ist, und helfen mit Filmnächten, Schokolade und dem ein oder anderen Glas Wein aus. So überstehen wir selbst den schlimmsten Liebeskummer!

5. Wir haben Geld!

Gut, selbst wenn unser Konto nicht an das von Jeff Bezos heranreicht, so haben wir dank Job dennoch zwei oder drei Euros mehr auf dem Konto und sind nicht mehr auf das Taschengeld von Mama und Papa angewiesen. Doch mit dem Geld kommt häufig auch der Amazon-Account und mit dem kommen die Impulskäufe um 3 Uhr nachts. „Was? Ein Tischventilator mit Musik? Den brauche ich unbedingt!“ Aber unser Einkommen finanziert uns nicht nur die kleinen Fehlkäufe zwischendurch, sondern eben auch die tolle Couch, von der wir schon so lange träumen oder die coolen Sneaker von diesem einen Designer, den wir so bewundern. Ach ja, der Kapitalismus ist schon was Feines.

6. Es ist uns egal, dass wir nicht auf alle Partys eingeladen werden

Wie du bist nicht auf Jennys Party eingeladen? Aber da gehen doch alle hin! Während dieser und ähnliche Sätze mit 15 noch unser absoluter Horror waren, haben die späten 2010er Jahre zum Glück das Wort JOMO hervorgebracht. Denn wenn wir mittlerweile eins sehr gut nachvollziehen können, dann ist es die Joy Of Missing Out. Freitagsabends um 23 Uhr noch auf die Party in der Nachbarstadt gehen? Nee, danke. Da bleiben wir lieber mit unseren Liebsten daheim, trinken einen guten Gin und quatschen übers Leben. Und wem das nun zu langweilig klingt, dem können wir getrost sagen: „Cool, dann viel Spaß beim Feiern und erzähl mir doch morgen, wie es war.“ Leben und leben lassen ist das Motto. Und damit haben wir heute echt gar kein Problem mehr.

7. Wir sind weniger dramatisch

Das Teenager-Dasein ist nicht zuletzt aufgrund seiner Dramatik furchtbar anstrengend. Vor der Schule hat man vergessen die Beine zu rasieren? Weltuntergang! Der süße Typ aus dem Haus gegenüber winkt nicht zurück? Bitte lass uns unsichtbar werden! Heute sind diese Dinge alle viel weniger aufregend, was wir manchmal zwar bedauern, doch im Großen und Ganzen sind wir schon ziemlich froh, dass nicht jede menschliche Interaktion gleich einen direkten Einfluss auf unseren sozialen Status in der Gruppe hat. Viel häufiger zucken wir im Alltag nun mit den Achseln und konzentrieren uns viel lieber auf die wirklich wichtigen Probleme. Den Benzinpreis zum Beispiel oder die Klimakrise. Irgendwas ist ja immer.

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Bildquelle: Anna Shvets von Pexels; CC0-Lizenz