Nach dem Weltklimagipfel hagelt es Kritik. Bild: Unsplash

Weltklimagipfel: Weltbewegend oder enttäuschend?

Seit dem 31. Oktober versammelten sich fast 200 Staaten in Glasgow, um die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu besprechen. Am 13. November endeten die Verhandlungen und der UN-Gipfel einigte sich auf den „Klimapakt von Glasgow“. Unter anderem soll sich weltweit von der Kohleverbrennung verabschiedet werden. Das wäre ein historischer Beschluss und trotzdem hagelt es viel Kritik.

Seit dem ersten internationalen Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 ist die jährlich stattfindende Vertragsstaatenkonferenz (COP – Conference of the Parties) der UN-Klimarahmenkonvention der Höhepunkt der Weltklimadiplomatie. Die Vertreter*innen der 197 Vertragsstaaten versuchen Lösungsansätze für die menschengemachte Klimakrise und die Erderwärmung zu finden – konkret wird über die einzelnen Reduktionspflichten und die Klimafinanzierung verhandelt.

Die wichtigsten Beschlüsse

  • Aufgrund der kohleabhängigen Staaten China und Indien wurde die Forderung nach einem weltweiten Kohleausstieg in der letzten Minute geändert – nun ist nur noch von einem schrittweisen Abbau die Rede. Ob die beiden Staaten zukünftig jemals komplett auf Kohleverbrennung verzichten werden, bleibt offen.
  • Nachdem die Staaten gemeinschaftlich das 1,5-Grad-Ziel angenommen haben, sollen bis 2022 die Klimaschutzpläne für dieses Jahrzehnt verbessert und die Erderwärmung bei 1,5 Grad gestoppt werden. Dafür soll der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit und noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken.
  • Unter Dürren, Hitzewellen oder Überschwemmungen leiden insbesondere ärmere Staaten. Diesen Staaten wurde jetzt mehr Finanzhilfe zugesichert, um sich von den Folgen der Klimakrise zu erholen und anzupassen. Darüber hinaus wurde den ärmeren Staaten ein Geldtopf für die Schäden, die durch die Klimakrise verursacht wurden, zugesichert. Eine konkrete Summe gibt es allerdings noch nicht.
  • Nach dem diesjährigen Weltklimagipfel ist das Regelbuch für das Pariser Abkommen komplett. Beispielsweise sollen Klimaschutzziele für fünf Jahre vorgelegt werden. Auch bei der Frage, wie künftig die Emissionsminderungen zwischen den einzelnen Staaten geregelt werden sollen, konnte eine Einigung erzielt und mögliche Schlupflöcher geschlossen werden.