Ausstellung

Sechs Kunstausstellungen, die du im September nicht verpassen solltest

Egal historische Gemälde oder moderne Installationen – Museen und Galerien haben nicht nur für eingefleischte Kunstkenner*innen einiges zu bieten. Hier sind sechs Ausstellungen, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

1. documenta 15 – Kassel

Die weltweit größte Ausstellung für Zeitgenössische Kunst hat dieses Jahr endlich wieder ihre Pforten geöffnet – kuratiert vom indonesischen Künstler*innenkollektiv ruangrupa. Diese haben einen Teil der Kultur ihres Heimatlandes zum Thema der Messe gemacht. Unter dem Motto lumbung (wörtlich übersetzt mit „gemeinschaftliche Reisscheune“) setzt sich ruangrupa für ein stärkeres Miteinander in der Kunst- und Kulturszene ein. An insgesamt 32 Ausstellungsorten in ganz Kassel gibt es Bilder, Skulpturen und andere Installationen aller Art zu bestaunen. Übrigens: die documenta findet nur alle fünf Jahre statt. Wer also nicht bis 2027 auf die nächste Gelegenheit warten möchte, kann sich die die bunte Auswahl an Kunst aus aller Welt noch bis zum 25. September ansehen.

2. Konstruktive Welten – Herford

Während die Werke der documenta sich in der Gegenwart abspielen, nimmt Konstruktive Welten die Besucher mit auf eine Zeitreise ins frühe 20. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entwickelte sich nämlich eine neue Form der Malerei: die Abstrakte Kunst. Entwickelt von Wassily Kandinsky, der zu dieser Zeit im legendären Bauhaus lehrte, verbreitete sich der Stil in ganz Deutschland und Osteuropa und beeinflusst die Kunstwelt bis heute. Die Ausstellung zeigt mit Werken von deutschen, wie ungarischen Künstlern das gesamte Spektrum der abstrakten Kunst, welche gerade durch ihre aufregende Farb- und Formzusammensetzung besticht. Die Ausstellung eröffnet am 16. September in der Stiftung Ahlers Pro Arte und kann dann bis zum 11. Dezember besucht werden.

3. Die Form der Freiheit – Potsdam

Um abstrakte Kunst geht es auch in der aktuellen Ausstellung des Museum Barberini. Hier liegt der Fokus allerdings auf Arbeiten nach dem zweiten Weltkrieg – und das sieht man. Die unsichere politische Lage nach 1945 färbte stark auf die Kunst ihrer Zeit ab: Statt strukturierten Bildkompositionen aus Kreisen und Rechtecken gibt es ausdrucksstarke Landschaften aus Farbklecksen und Pinselstrichen zu sehen. Die Form der Freiheit umfasst über 90 Werke von Künstlern aus Deutschland und den USA und läuft noch bis zum 25. September.

4. Cocoon – Künzelsau

Alles andere als abstrakt sind die Bilder von Edita Kadiric, welche aktuell im Museum Würth ausgestellt sind. Im heutigen Bosnien geboren und aufgewachsen, erlebte Kadiric den Jugoslawienkrieg am eigenen Leib. Diese Erfahrungen verarbeitet sie in ihrer Kunst. In diesem Zyklus thematisiert sie das Kind-sein, für Kadiric eine sichere Sphäre vor den Abscheulichkeiten der Welt, ihr Cocoon. Die Motive ihrer Zeichnungen sind Mädchen und junge Frauen mit leeren, fast traurigen Augen. Im Kontrast dazu stehen elegante Formen und starke Farben voller Ästhetik und Harmonie. Kadirics unvergleichlicher Stil ist simpel, emotional, zeitlos. Wer Cocoon mit eigenen Augen erleben will, kann das noch bis zum 13. November tun.

5. Expressionisten am Folkwang – Essen

Auch der Pott hat was das Thema Kunst angeht einiges zu bieten. Die neuste Ausstellung des Museum Folkwang setzt sich mit dem Expressionismus, der wohl revolutionärsten Kunstströmung aller Zeiten, auseinander. Verfremdete Motive und starke Farbkontraste: die Expressionist*innen nutzten die Malerei nicht zur Darstellung der Realität, sondern zum Ausdruck der eigenen Emotionen und als politisches Statement. Ein Ansatz, der in der modernen Kunst omnipräsent ist, aber damals undenkbar schien. Die 250 Bilder umfassende Ausstellung legt besonderes Augenmerk auf die Werke des Blauen Reiter, der wohl bekanntesten deutschen Künstlergruppe, von der auch Wassily Kandinsky Teil war. Die Bilder verweilen bis zum 8. Januar nächsten Jahres im Museum Folkwang.

6. Empowerment – Wolfsburg

Bei dieser Ausstellung ist der Name Programm. Im Kunstmuseum der Autostadt dreht sich alles um feministische Perspektiven aus Gegenwart und Zukunft. Mit rund 100 Installationen aus über 50 Ländern entsteht ein künstlerischer Dialog zu Ungerechtigkeit, Identität, Protest und vielen anderen spannenden Themen. Das bedeutet nicht nur Diversität der Kunst, sondern auch und besonders Diversität der Künstler*innen. Eine Ausstellung für jede*n, der/die den eigenen Horizont erweitern und zu feministischen Themen aller Art ins Gespräch kommen möchte. Die Eröffnung ist am 10. September, danach Empowerment noch bis zum 8. Januar.

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Bildquelle: Riccardo via Pexels; CC0-Lizenz