BAG_TO_LIFE_Clutch_Pressefoto1

Upcycling: „Bag to Life“ näht neue Taschen aus alten Rettungswesten

Wir lieben Leute, die coole Sachen machen. Egal, ob jung oder alt, sobald sich Menschen trauen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, selbständig zu arbeiten oder ein geiles Projekt aus dem Boden zu stampfen: Wir liegen ihnen zu Füßen. Damit noch mehr Leute den Mut dazu finden, stellen wir euch in der neuen Reihe “Einfach Machen“ fünf Menschen vor, die es nicht nur geschafft haben, mit ihrem eigenen Kreativprojekt durchzustarten, sondern die auch von unserem Medienpartner Kultur- und Kreativpiloten ausgezeichnet worden sind –  eine Auszeichnung, die im Namen der Bundesregierung seit 2010 jedes Jahr 32 Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft belohnt. Klingt geil? Ist es auch! Und du kannst dich ebenfalls bis zum 30. Juni 2017 bewerben – alle Infos dazu findest unten im Artikel.

 

Quietschgelb, mit verschiedenen Symbolen und in Varianten, die unterschiedlicher nicht sein könnten – so sehen die Handtaschen, Messenger Bags, Shopper und Accessoires von „Bag to Life“ aus. Die knallige Farbe ist nicht die einzige Besonderheit, die dieser Alltagsgegenstand mit sich bringt. Designerin Kerstin Rank hat sich auf ein einzigartiges und ungewöhnliches Material spezialisiert: alte Rettungswesten aus Flugzeugen. Als eine Stewardess das Anlegen der Rettungswesten kurz vor dem Start des Flugzeugs demonstrierte, traf es Kerstin wie ein Blitz. Begeistert von Material, Form und Farbe war klar: Kerstin möchte daraus Taschen anfertigen.

Dieses Ereignis im Jahre 2009 war die Geburtsstunde von „Bag to Life“. Über den gleichnamigen Online-Shop verkauft die 39-jährige Bayerin ihre handgefertigten Taschen und Accessoires. Das erste Modell hat die Designerin noch selbst genäht und zwar aus einer Weste der bereits eingestellten Fluglinie „Pan Am“. “Von Außen sah sie schön aus, innen hab ich mir nicht so viele Gedanken gemacht“, lacht Kerstin und man hört, wie zu ihrer Aufregung auch eine gesunde Portion Stolz mitschwingt. Mittlerweile wird in einer bosnischen Näherei produziert, ein Familienbetrieb in zweiter Generation, mindestens jedes halbe Jahr stattet Kerstin ihren Mitarbeitern einen Besuch ab und überzeugt sich von Qualität und Arbeitsweise.

 

Einzigartig, einmalig und ausdrucksstark

 

Die gelernte Kommunikationswirtin und Werbekauffrau Kerstin hat zwar nie Design oder ein ähnliches Fach studiert, trotzdem hat sie enormen Erfolg mit ihren einzigartigen Kollektionen. Ihre Kreativität hat sie wohl schon in die Wiege gelegt bekommen: Ihre Mutter ist Malerin, die Tante Schneiderin. Kerstin sagt, durch sie habe sie vieles gelernt und beigebracht bekommen. Nach einigen Jahren der Arbeit in einer Werbeagentur beschloss sie 2007, sich selbstständig zu machen. Ihr Geschäft? Ganz persönlich gestaltete Geschenke. Ziel war es, ein ganz individuelles Produkt zu entwerfen, mit dem nur ihr Kunde persönlich etwas anfangen kann. Im Interview erzählt sie, sie habe einmal für ein Ehepaar, das verrückt nach der amerikanischen Kultserie „Friends“ war, Geschirr gestaltet. Im Stil des Logos der Show brannte sie die Namen des Pärchens in das Porzellan. Diesen hohen Anspruch an ihre Produkte sieht man eben auch jetzt beim aktuellen Projekt von „Bag to Life“.