Bhagya Abeyratne

Bhagya Abeyratne: Sri Lankas „Greta“ wird bedroht

Die 19-jährige Klimaaktivistin Bhagya Abeyratne hat in der Sri Lankischen Version von „Wer wird Millionär?“ offen und medienwirksam die Abholzung des Regenwaldes kritisiert. Dafür erntet sie Zuspruch von der Bevölkerung – Druck kommt nun von politischer Seite.

„Ich mache mir Gedanken, ob wir jetzt noch unbehelligt wieder nach Hause zurück können …“, antwortete Herr Abeyratne, als der Moderator der Show ihn nach seiner Meinung zu den Ausführungen seiner Tochter fragte: Bhagya Abeyratne, 19 Jahre alt und Kandidatin in der Sri Lankischen Version der Quizshow „Wer wird Millionär?“, prangerte vor einigen Tagen in der Sendung die Abholzung des Sinharaja-Regenwaldes an – dieser soll einem Hotel weichen. Sie berichtet den Zuschauern davon, was dort tagtäglich vor ihrer Haustür passiert und welche Folgen der Verlust des Waldes für die Um- und Tierwelt hat:

„Wenn wir den Wald zerstören, ist das so, als ob jemand kommt und unser Haus abreißt.“

Ihr Engagement für den Umweltschutz hat ihr jedoch einige mächtige Feinde verschafft. Weniger als 24 Stunden nach der TV-Ausstrahlung stand auch schon die Polizei auf der Matte, um sie und die Bewohner ihres Dorfes einzuschüchtern (Quelle: dailymirror.lk).

Der Sinharaja-Regenwald in Sri Lanka wurde 1988 ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen und gilt als eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete der Insel. Der Regenwald ist bekannt für seine große Artenvielfalt mit vielen heimischen Arten – er wird aber stark von illegaler Abholzung bedroht.

Geführt wird das Land von den Rajapaksa-Brüdern: Die beiden regierten schon von 2005 bis 2015 mit harter Hand über den Inselstaat. Gemeinsam beendeten sie einen fast 30 Jahre langen Bürgerkrieg, in dessen Zusammenhang ihnen mehrere Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Die UNO forderte bereits mehrfach zu deren Aufklärung auf, doch die Brüder sperren sich dagegen und weisen jegliche Vorwürfe zurück.

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Bildquelle: Wikimedia Commons; CCO-Lizenz