Bill Gates: Wie wir die Klimakatastrophe verhindern

Von „fast netto null“ sind wir nach heutigem Stand aber noch weit entfernt. Rund 51 Milliarden Tonnen Treibhausgase werden global gesehen jährlich in die Atmosphäre freigesetzt. Umso wichtiger ist es, dass Gates nach der Grundlage, dem „Warum“, fließend in das „Wie“ übergeht. 

Problemlösung im globalen Kontext

Fast 300 Seiten geht Gates auf die verschiedenen Bereiche ein, in denen an Treibhausgasen eingespart werden muss, darunter unter anderem die Landwirtschaft, Transport und Verkehr, Industrieproduktion sowie die Stromerzeugung. Letzterer Punkt ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Anhand eines Graphen veranschaulicht Gates, wie unzertrennbar Strom und die Höhe des Einkommens in Ländern miteinander verbunden sind. Je mehr Strom vorhanden ist, desto höher ist das durchschnittliche Einkommen in einem Land. Aus diesem Grund ist es vor allem für wirtschaftlich schwächere Länder interessant, in Elektrizität zu investieren. Das kann allerdings ein konträres Ziel gegenüber den Bemühungen für weniger Treibhausgase sein. Dieses Beispiel zeigt, wie Gates nicht nur aus der Perspektive von reichen westlichen Ländern argumentiert, sondern Probleme und Maßnahmen immer in einem globalen Zusammenhang betrachtet. 

Bin ich nach den ersten Seiten noch deprimiert gewesen und habe unsere Erde vor meinem inneren Auge untergehen sehen, schafft Gates es, mit ausgeklügelten Argumentationen zu zeigen, dass wir das Ziel von „fast netto null“ schaffen können. Viel wird davon abhängen, dass die Menschheit vorhandene Tools wie Sonnen- oder Windenergie schneller und klüger einsetzt und neue Technologien entwickelt, die uns den Weg erleichtern.