Die Vampirin Nadja (Peri Baumeister) in "Blood Red Sky" © Netflix 2021

Blood Red Sky: Deutscher Vampir-Horror

ZEITjUNG: Der Film wurde in zwei Sprachen, und zwar Englisch und Deutsch, gedreht. Wie hat sich das auf den Dreh ausgewirkt, hast du da vielleicht ein paar lustige Anekdoten?

Peri: Ich habe wegen der falschen Vampirzähne am Set irgendwann sowieso nur noch Kauderwelsch gesprochen. Es gab Momente beim Synchronisationsprozess, wo ich mich totlachen musste, weil man das Gebiss klappern gehört hat. Und zwischendurch ist auch mal der eine oder andere Ausruf auf Englisch herausgekommen, etwa ein „f*ck“ oder „damn it“ (lacht) – weil man halt auch im ganzen Arbeitsprozess Englisch gesprochen hat. In diesen Momenten war es mir fast geläufiger als Deutsch. Da merkt man dann kleinere Aussetzer, die man später heraussynchronisieren musste.

ZEITjUNG: Hast du dich in irgendeiner speziellen Weise auf deine Rolle vorbereitet?

Peri: Ich habe unfassbar viele Tierfilme geguckt. Auf YouTube kenne ich vermutlich jeden einzelnen Löwen-Antilopen-Kampf, den man sich vorstellen kann. Ich wollte sehen, wie ich diese physische Transformation zum Vampir hinbekomme. Ich habe auch sehr viel Box-, Personal-und Stunt-Training gemacht. Irgendwann ging dann auch die gesamte Maskenarbeit los: Einer der Maskenbildner war Oscar-Preisträger Mark Coulier, der unter anderem auch Voldemort (Harry Potter) kreiert hat. Er und sein Team beherrschen dieses Handwerk. Das ist schon eine eigene Kunstform. Ich wurde manchmal morgens um drei Uhr von Zuhause abgeholt und war dann vier Stunden in der Maske. Dann kamen die Prosthetics, die Linsen, die Zähne und die Fingernägel. Ich kam morgens als Peri rein und kam als Monster wieder raus und dann ging der Drehtag erst los. Das hat aber geholfen, weil die Figur sich ja auch in außergewöhnlichen Umständen befindet: Diese Zähne etwa waren für sie genauso neu und ungewohnt wie für mich. Ich habe all diese herausfordernden, teilweise auch schmerzhaften Erfahrungen – viele blaue Flecken – mit in diese Figur nehmen können. Und vieles von der Erschöpfung vor der Kamera war auch echt.

ZEITjUNG: Du hast ja auch sehr viele Action-Szenen im Film und meintest auch, dass du dafür trainiert hast. War der Großteil von dir oder hast viel mit einem Stunt-Double gearbeitet?

Peri: Ich hatte Maruschka! Liebe Maruschka, an dieser Stelle, falls du’s jemals lesen solltest. Sie hat sich wie ich auch die Haare abrasiert! Eine wirklich ganz ganz tolle Frau. Ich hatte ein Stunt-Double, mit der ich sehr viel geprobt habe. Ich habe nicht alles selber gemacht. Am Set war es oft sehr eng und es gab Momente, bei denen die Verletzungsgefahr für mich einfach zu groß gewesen wäre. Sie hat also ein paar Kämpfe, bei denen es sehr wild und unkontrolliert zuging, übernommen und noch ein, zwei andere, ganz schnelle Sprünge. Den Rest habe ich selbst gemacht.

Ich bin auf jeden Fall gespannt wie der Film in Deutschland ankommen wird abseits der eingeschworenen Vampir-Community. Und natürlich weltweit! Durch Netflix haben wir ja die Möglichkeit, den Film in über 190 Ländern auszustrahlen.

ZEITjUNG: Vielen Dank für das Interview!

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Bildquelle: © Netflix 2021