Bodyshaming – Am Puls der Zeit?

Medial verbreitete Vorbilder

Wir alle verfügen über optische Vorbilder, mit denen wir uns täglich vor dem Spiegel messen. Sofern diese etwa als modische Inspiration dienen, können wir in ihrer Person ein Stück Orientierung finden und damit unsere eigene Position selbst leichter finden. Doch zumeist handelt es sich bei den vermeintlichen Helden um überspitzte Ideale, die nur in genetischen Ausnahmefällen zu finden sind. Dennoch neigen wir dazu, uns mit dieser hohen Messlatte zu vergleichen.

Letztlich ist es die weite Verbreitung schöner Stars und Sternchen durch die Medien, welche bei uns zu einer verschobenen Wahrnehmung führt. Auf diese Art und Weise sind wir darauf bedacht, selbst in den Wettbewerb zu treten, den wir eigentlich gar nicht gewinnen können.

 

In natürlichen Schritten zum Wunschgewicht

 

Auch die zahlreichen Crash-Diäten, welche in diesen Tagen verbreitet werden, zielen auf diese Zielgruppe ab. Hier wird versucht, denkbar einfache Lösungen zu versprechen. Doch der vermeintlich schnelle Weg zum Ziel führt zu einem gestörten Essverhalten, das langfristig negative Folgen nach sich ziehen kann. Ebenso ist denkbar, dass wir uns auf diese Weise einen Jo-Jo-Effekt einhandeln, der die anfänglichen Erfolge in kurzer Zeit zunichte macht.

Gleichsam gibt es natürliche und gesunde Wege, um das Wunschgewicht zu erreichen. Darauf macht etwa Abnehm-Coach Alesja Schlaaff aufmerksam, die einen langfristigen und nachhaltigen Weg mit ihren Klienten geht. Besonders bei großen Differenzen, die es auf dem Weg zur ersehnten Figur zu überwinden gilt, ist neben dem passenden Einsatz viel Zeit erforderlich, um die eigenen Ziele zu erreichen.

 

Instagram beschleunigt die Entwicklung

 

Während es in den vergangenen Jahrzehnten noch die Zeitschriften waren, welche uns mit neuen Inhalten und Ansätzen konfrontierten, holen wir uns diese heute direkt in die Jackentasche. Inzwischen haben Studien gezeigt, dass uns die Nutzung sozialer Medien kurzfristig unglücklicher macht. Anstatt der erhofften Freude, die wir beim Blick auf das Smartphone empfinden möchten, kommt dort sehr oft eine Form des Neids zustande, welche die Nutzung letztlich dominiert.

Eine Form der medialen Selbstdarstellung erleben wir vor allem auf Instagram. Jeder, der sich für die Nutzung der App entscheidet, möchte sich dort natürlich von der besten Seite zeigen. So sorgen wir mit verschiedenen Tricks für das perfekte Selfie und zahlreichen unnatürlichen Filtern dafür, dass sich das optische Konkurrenzdenken nur noch stärker aufbauen kann. Während sich ein solcher Effekt bereits in einem erweiterten digitalen Freundeskreis zeigt, tritt er bei Models und Sportmodels in der Welt der sozialen Medien besonders deutlich in den Vordergrund. Dort bekommen wir ein womöglich unrealistisches Abbild präsentiert, nach dem wir von nun an gieren sollen, um uns eines Tages selbst in diesem Licht präsentieren zu können.

Natürlich ist ein allgemein gesunder Umgang mit dem Thema und ein reflektiertes Selbstverständnis notwendig, um nicht in diese Denkmuster zu geraten. Doch in Anbetracht der starken medialen Konfrontation ist es kaum verwunderlich, dass immer mehr Menschen diesen Druck empfinden.

 

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Unsplash über CC0-Lizenz