Carolin Kebekus: Über Mädchenbanden und Frauenhass
Carolin Kebekus hat am 7. Oktober 2021 ihr Buch „Es kann nur eine geben“* veröffentlicht, in dem sie sich aufregt. Und zwar so richtig. Über das Patriarchat, über Klischees und Frauenrollen, über MILFs und Pick-Me-Frauen. Dass sie das gut kann, hat sie bereits bei diversen Shows und in Fernsehsendungen bewiesen. Dass ihr Buch dann doch so sehr den Zahn der Zeit trifft, hat selbst mich überrascht.
Zugegeben, ich habe in den vergangenen Monaten (Pandemie sei Dank) ziemlich viele Bücher über Feminismus, das Ende des Patriarchats und MeToo gelesen. Ich habe sie durchanalysiert, mich aufgeregt und mit Freund*innen über ihre Inhalte diskutiert. Vor einigen Wochen war die Luft dann raus. Ich wollte nicht mehr und füllte mein Bücherregal von nun an konsequent nur noch mit Thrillern. Den guten, blutigen, die dich nachts nicht schlafen lassen.
Als das Buch von Carolin Kebekus dann vor drei Tagen in meinem Briefkasten lag, konnte ich mir einen Seufzer leider nicht verkneifen. „Oh man, bitte nicht noch eins!“
Ja, ich weiß, das war richtig doof von mir, aber was soll ich sagen? Ich war übersättigt. Vielleicht ist das ein bisschen wie mit Menschen, die wochenlang denselben Song hören und wenn er dann zum tausendsten Mal im Radio läuft, verlieren sie die Nerven und schalten gestresst um.
Nun ja, wie dem auch sei. Ich trug das Päckchen also in meine Wohnung, ließ mich auf die Couch fallen und schlug die erste Seite auf. Nur mal reinlesen. Die ersten fünf Seiten oder so, danach muss ich eh noch was für die Uni machen und der Kühlschrank müsste auch dringend aufgefüllt werden.
Tja, falsch gedacht. Als ich das nächste Mal den Kopf vor lauter Nackenschmerzen hob, war es draußen dunkel. Ich saß immer noch in derselben Position auf dem Sofa. Meine Füße in den DocMartens, mein Magen in den Kniekehlen. Meine Güte, warum hatte ich denn so einen Hunger?
Ich hatte das Buch tatsächlich fast in einem Rutsch ausgelesen. Wie hatte das denn passieren können?
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