Basketball NBA

Daniel Theis – Von Braunschweig bis ins NBA-Finale

Der Sommer beginnt und es stehen wie üblich die NBA-Finals an. Dieses Jahr haben es die Boston Celtics und die Golden State Warriors bis in die letzte Runde geschafft. Doch dieses Jahr ist etwas Besonderes. Denn bei den Celtics steht diesmal auch der Deutsche Daniel Theis auf dem Court. Er ist damit erst der dritte Bundesbürger, der es bis in die Finals geschafft hat.

Theis wurde am 4. April 1992 in Salzgitter geboren und spielte als Jugendlicher erst Fußball, bevor er den Basketball für sich entdeckte. Er ist 2,04 Meter groß und wird als Center oder Power Forward eingesetzt. Das bedeutet, er hält sich viel unter dem Korb auf und probiert Punkte hauptsächlich durch seine Größe und Stärke, nicht durch Würfe, zu erzielen. Im Nachwuchs der SG Braunschweig freundete er sich mit Dennis Schröder an, der später einmal ebenfalls NBA Star werden sollte.

Er spielte lange in Deutschland, in den hohen Ligen und seit 2012 auch in der Nationalmannschaft. Im Jahr 2013 meldete er sich zum NBA-Draft, also der Zuteilung von neuen Ligaanwärtern an, wurde jedoch von keinem Team ausgewählt und setzte so seine Karriere in Deutschland fort. Er gewann unter anderem drei Mal in Folge die Meisterschaft. 2017 gab er im Rahmen eines Zweijahresvertrages bei den Celtics sein NBA-Debüt und legte mit 14 Punkten im Schnitt einen überzeugenden Auftritt in seiner ersten Saison hin. Nach einer Verletzung wechselte er 2021 erst zu den Chicago-Bulls und dann zu den Houston Rockets, bevor er 2022 zu seinem Heimatteam, den Celtics zurückkehrte.

Theis with Houston Rockets in 2021
(c) Erik Drost

Die Finals

Eben diese Celtics haben es nach einigen, eher unglücklich verlaufenen Jahren, endlich geschafft ihre Leistungsträger Jayson Tatum und Jaylen Brown gut in Szene zu setzen. Ein zielführender Spielstil, angepasst an die Bedürfnisse und Vorlieben der Stars wurde ausgearbeitet. Das Team hat den Weg gefunden, über den es am besten funktioniert. Ebenfalls interessant: Keiner der Celtics-Spieler stand schon einmal in den Finals. Die Mannschaft hat sich mit denselben Spielern über die Jahre aufgebaut. Während dieser Zeit wurde die Vereinsführung hart kritisiert. Hauptkritikpunkt war unter anderem, dass wichtige Spieler (Brown & Tatum) nicht gut zusammen funktionieren würden und beide gegen andere, praktikablere Stars getauscht werden sollten.

Es wurde dennoch in das bestehende Konzept vertraut, was sich dieses Jahr schließlich auszahlt. Nach einem „Sweep“ (4:0 Seriengewinn) gegen die Brooklyn Nets in der ersten Runde war klar, dass Boston dieses Jahr ein ernsthafter Titelanwärter sein wird. Nach diesem beeindruckenden Sieg über hoch angesehene Konkurrenten wurde entsprechend selbstbewusst weiter durch die Playoffs marschiert, bis ihnen die Miami Heat, mit Jimmy Butler in der Hauptrolle, in den Conference Finals (Halbfinale) ein paar Probleme bereiteten.

Die Serie war sehr umkämpft und spannend bis zum Ende, sie ging bis ins Game 7 (das berüchtigte letzte Spiel der Serie. Es findet nur statt, wenn bisher noch kein Sieger feststeht). Zum Schluss konnten die Celtics die Nerven behalten und sich in einem knappen Spiel durchsetzen.

Ihre Finalgegner, die Warriors, mit großen Namen wie Stephen Curry oder Klay Thompson, sind schon lange ein konstanter Titelkandidat und besonders dieses Jahr nach der Rückkehr von Klay, der die letzten Jahre verletzt ausgefallen ist, besonders ernst zu nehmen. Auch der Youngstar Jordan Poole hat in den letzten Monaten hervorragende Leistungen geliefert. Zuletzt wurde ein klarer Seriengewinn gegen die Dallas Mavericks eingefahren und es scheint, als würde Golden State in der Tendenz die Favoriten Rolle einnehmen. Klar ist jedoch, dass uns eine spannende Serie mit interessanten Matchups bevor steht.

Und das liegt unter anderem an Daniel Theis. Dieser kam in der letzten Serie gegen die Miami Heat in 5 Spielen im Durchschnitt 10,4 Minuten zum Einsatz und stand somit in fast allen Spielen auf dem Platz. Eine Tatsache, die vermuten lässt, dass er nach Detlef Schrempf und Dirk Nowitzki (ihm gelang sogar der Finals-Sieg), als dritter Deutscher an einem NBA-Finale teilnehmen wird. Aus deutscher Sicht wird also dieses Jahr den Boston Celtics die Daumen gedrückt, für einen erfolgreichen Titelgewinn über die großen Warriors.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz