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Dating-Phänomen Caspering: Die nette Alternative zum Ghosting

Bei den neuesten Trends in Sachen Dating handelt es sich viel zu oft um unfaire Wege, das klärende Gespräch zu vermeiden: Ghosting, Breadcrumbing und Orbiting sind da nur einige Beispiele. Doch sieh einer an, es geht auch anders – wie Caspering beweist!

Benannt nach Casper, dem freundlichen Geist aus den Kinderfilmen, geht es hier entsprechend gutmütig zur Sache: Denn anstatt das Date wort- und schmerzlos (zumindest für den/die Ghostende) im Regen stehen zu lassen, wird hier noch richtig kommuniziert.

Warum Ghosting so tief verletzt: Schweigen statt Abschied

Ghosting trifft Betroffene oft unerwartet – und genau darin liegt das Schmerzvolle. Ohne Erklärung bricht der Kontakt plötzlich ab, Nachrichten bleiben unbeantwortet, ein Gegenüber verschwindet aus dem Leben, als hätte es nie existiert. Diese wortlose Trennung raubt den Betroffenen jede Möglichkeit zur Klärung oder zum Abschied. Stattdessen bleiben sie mit Unsicherheit, Selbstzweifeln und offenen Fragen zurück. Viele empfinden das Schweigen als entwertend, weil es signalisiert: Du bist keine Erklärung wert. Dieses Gefühl, einfach ausradiert worden zu sein, kann tief verunsichern und das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen langfristig erschüttern.

Es geht auch in nett: Eine Nachricht reicht aus

Sollte sich nach dem x-ten Date abzeichnen, dass das nix wird und du nicht auf weitere Verabredungen mit dieser Person gehen willst, ist der stille Abgang oft der verlockendste. Dieser sorgt bei deinem Gegenüber jedoch nicht nur für Ungewissheit – noch dazu ist er oft schmerzhafter als ein kurzer, wohlgemeinter Abschied.

Und genau deswegen dreht sich beim Caspering alles darum, dem Gegenüber die eigenen Gefühle zu erläutern und der Absage einen Grund zu geben. Dazu fängt man am besten mit einem Kompliment an, bevor man zum traurigen Part übergeht, was etwa so aussehen kann:

„Es war wirklich schön, dich kennenzulernen. Du bist eine echt tolle Person, leider hat es bei mir aber einfach nicht gefunkt. Tut mir leid.“

Das tut zwar – wie jede Absage – immer noch weh, für den Heilprozess ist diese Methode aber um einiges besser als das wortlose Verschwinden. Wenn euch Menschen da draußen also schon ihre Zeit widmen, dann könnt ihr ihnen zumindest diesen Gefallen erwidern und Empathie zeigen.

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