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Der Dunning-Kruger-Effekt: Wenn Ignoranz zur Volkskrankheit wird

Dieses Phänomen war gerade in den letzten Pandemie-Jahren häufig zu beobachten. Virolog*innen und andere Fachleute wurden als unwissend und als Marionetten des Staates abgetan. Währenddessen wurde vor allem online gefährliches Halbwissen verbreitet – von Menschen, die auf dem Gebiet nicht geschult sind. Vor allem rechte Politiker*innen haben sich dies zunutze gemacht, um ihre Wählerschaft zu vergrößern. Geschafft haben sie dies, in dem sie die Unwissenheit der Menschen weiter befeuert haben und Fachleute des Lügens beschuldigten. Es schien, als wäre die Gesellschaft in zwei Gruppen gespaltet. Auf der einen Seite gab es diejenigen, die Fachleuten vertrauten und sich an deren Anweisungen hielten. Auf der anderen Seite gab es Menschen, die immer wieder versuchten, ihr eigenes (Un-)Wissen zu verbreiten und Wissenschaftler*innen partout nicht glaubten.

Wie kann der Effekt vermieden werden?

Um den Dunning-Kruger-Effekt zu vermeiden, hilft es oftmals schon, diesen zu verstehen. Es hilft dabei, einzuschätzen, wann man seinem eigenen Wissen trauen kann und wann man den Rat anderer einholen sollte. Zudem ist es wichtig, sich seines Denkprozesses bewusst zu sein und diesen eventuell zu hinterfragen. Kritikfähigkeit und das Akzeptieren von Feedback können zusätzlich verhindern, dass in der Zukunft ähnliche Fehler begangen werden. Schlussendlich ist es auch wichtig, sich selbst einzugestehen, dass man schlichtweg nicht alles wissen kann. Unwissenheit, besonders in uns fremden Fachgebieten, gehört zum Leben dazu.

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Bildquelle: Dany Kurniawan via Pexels; CC0-Lizenz