Die drei ??? – Erfolgsphänomen der Generation-Y
Den meisten dürften Die drei ??? ein Begriff sein – das Detektiv-Hörspiel rund um Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews. Die Serie wird jedoch nicht nur von der ursprünglichen Zielgruppe der 8- bis 14-Jährigen gehört, sondern ist aus dem Leben etlicher junger Erwachsener nicht mehr wegzudenken. Doch woran liegt es, dass die Hörspielreihe gerade in Deutschland einen so großen Erfolg hat und das vor allem bei den Erwachsenen?
Ich habe als Kind immer gerne Kassetten-Hörspiele gehört, während ich gemalt, geträumt oder mein Zimmer umgestellt habe. In der Ortsbücherei habe ich bei jedem Besuch die mir noch nicht bekannten Titel von den drei ???, TKKG und den Fünf Freunden ausgeliehen. Doch nur eine von den dreien läuft bei mir immer noch, während ich am Laptop arbeite, male oder aufräume – es sind natürlich Die drei ???. Über Spotify oder ganz klassisch den Kassetten, nach denen ich auf Flohmärkten Ausschau halte (jedoch heiß begehrt, wen wundert es), höre ich mir die spannenden, mysteriösen Folgen allzu gerne an. Es ist für mich dabei eine Mischung aus Nostalgie, Träumerei und Vertrautheit, die mich immer wieder dazu bewegt, mir die Geschichten der drei Jungs anzuhören. Und ich bin nicht alleine. Ich kenne viele, die Die drei ??? zum Einschlafen oder so wie ich zum Vergnügen und Abschalten hören. Es verwundert mich daher nicht sonderlich, dass die Fangemeinde mittlerweile durchschnittlich dreißig ist, und dennoch frage ich mich, was genau es ist, dass die Generation-Y, die Kassetten-Kinder, an der Jugendbuchserie so faszinierend findet und was genau den Erfolg ausmacht.
Schatten über Hollywood
Die Jugendbuch-Reihe kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und wurde Anfang der 1960er-Jahre von Robert Arthur erschaffen, der aufgrund seiner Erfahrungen im Mystery-Bereich davon ausging, dass seine Serie besser als die anderer Jugendbuchautoren werden würde. Zudem kannte er Alfred Hitchcock persönlich und durfte ihn dadurch inhaltlich in die Serie als Schirmherrn der drei Detektive einbauen. Viele glauben, Hitchcock sei der Autor gewesen, da er bis zur Folge 31 ein Vorwort gibt (was ich persönlich ja bei allen Folgen danach sehr vermisse). Nachdem Hitchcock und Arthur verstarben, konnte die Serie in den USA nicht mehr an den Erfolg anknüpfen und wurde nach 58 Bänden, die zwischen 1964 und 1990 erschienen sind, eingestellt. Seit 1993 wird die Detektiv-Reihe in Deutschland daher mit eigenen Geschichten fortgesetzt, die somit seit Folge 57 (Hörspiel-Nummerierung) nicht mehr auf amerikanischer Vorlage basieren.