Bei Menschen mit Essstörung drehen sich die Gedanken oft ums Essen

Binge Eating: Wenn das Essen zur Sucht wird

Folgen und Ursachen der Essstörung

Dieser soziale Rückzug ist eine häufige Folge der Binge-Eating-Störung. Auch Depressionen oder Angststörungen treten bei Betroffenen häufig auf. Die Ursachen sind vielseitig. Die BZgA zählt auf:

  • biologische und körperliche Einflüsse (zum Beispiel häufiges Diäthalten oder ein erhöhter BMI)
  • bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (niedriges Selbstwertgefühl, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Selbsthass)
  • familiäre Einflüsse

Binge-Eating scheint weit verbreitet

Sucht man auf TikTok nach Videos zu dem Thema, wird man schnell fündig. „So ging es mir viele Jahre, bis es schließlich 180 Kilo waren“, schreibt eine Userin. Vor allem Frauen klären über das Thema auf und teilen ihre Erfahrungen. „Ich hab mich gestern einsam gefühlt und hab dann wieder Zuflucht in Essen gesucht“, erzählt eine Creatorin. „Danke für das Video“, kommentieren viele Menschen. Das Gefühl, nicht alleine zu sein, scheint vielen zu helfen. Aber was hilft noch?

Behandlung

Eine Therapie kann oftmals Symptome lindern oder sogar eine Heilung bewirken. Wichtig ist, die Auslöser für die Essanfälle festmachen zu können, um sie in Zukunft zu verhindern. Ein erster Schritt ist eine professionelle Beratung. Mehr Informationen gibt es hier.

Auf eine Zukunft mit wenig Gedanken und ganz viel Nusszopf

„In den letzten Jahren sind die Essanfälle bei mir weniger geworden“, sagt Lara. Sie versucht, sich ausgewogen zu ernähren und auf nichts zu verzichten. „Ich hoffe, dass der Drang nach einem Binge dann gar nicht erst so groß wird“, erklärt sie. Vermeiden kann sie die Essattacken jedoch nicht. „Besonders schlimm ist es an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern“ sagt sie. „Wenn sich alles nur um das Essen dreht.“ Erst vergangene Woche hatte sie den letzten Essanfall. Ihr ist bewusst, dass sie Hilfe braucht. So richtig eingestehen möchte sie sich das aber nicht. Trotzdem hofft sie. Lara hofft, dass sie irgendwann wieder einen Nusszopf essen kann, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen.

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Bildquelle: Andrea Piacquadio via Pexels; CC0-Lizenz