Kleidung auf Bügeln

Wie viele Klamotten in deinem Schrank trägst du wirklich?

Wie oft hast du schon Dinge im Internet gekauft die dann doch nicht passen, warst zu faul sie zurückzuschicken und jetzt liegen sie unbenutzt ganz hinten in der untersten Schublade deiner Kommode? Wie viele Anlässe waren der Grund dafür, dass du dir etwas Neues gekauft hast, obwohl du schon fünf verdächtig ähnliche Kleidungsstücke besitzt?

Genau! Ziemlich oft! Wir tun es alle, ohne darüber nachzudenken. Einfach weil es geht.

Kleidung zu kaufen ist nicht nur verboten günstig geworden, sondern auch noch extrem bequem.
Ich kann im Bett, in der Bahn oder im Büro ganz einfach und schnell neue Dinge kaufen. Und wenn sie nicht passen? Dann schicke ich sie eben wieder zurück.

Das Problem heißt Fast Fashion.

Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste.

Fast Fashion bedeutet die billige Herstellung von Kleidungsstücken und ihr genauso billiger Verkauf. Mode wird zum Wegwerfprodukt.
Die Produktion dieser Mode bedeutet unmenschliche Bedingungen am Arbeitsplatz. Schlechte Bezahlung der Arbeiter*innen, weder Absicherung noch Arbeitsschutz durch die fehlende Existenz von Gewerkschaften und ungeregelte Arbeitszeiten, sind in der Fast Fashion Industrie Alltag. Damit wir in den westlichen Ländern günstige Kleidung kaufen können, werden Menschen auf der anderen Seite der Welt und mittlerweile auch direkt vor unserer Nase, hier in Europa, ausgebeutet und in Gefahr gebracht.

Der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza am 24. April 2013 in Dhaka (Bangladesch) rüttelte die Welt zumindest in gewisser Weise wach und lenkte Aufmerksamkeit auf die schlechten Produktionsbedingungen. In der Textilfabrik wurde Kleidung für europäische Modekonzerne wie Mango, C&A oder KiK produziert.  
Bei dem Unglück starben 1135 Menschen. Über 2000 wurden verletzt. Tausende standen vor dem wirtschaftlichen Abgrund. All das, damit wir Kleidung so günstig wie nur möglich kaufen können?
Der Fashion Revolution Day soll an dieses Unglück erinnern. Er findet jedes Jahr am 24. April statt und soll Aufmerksamkeit für dieses immer noch präsente Problem wecken.

Neben Auswirkungen auf Menschen und ihre Sicherheit hat Fast Fashion zusätzlich negative Effekte auf die Umwelt. Die Produktion hat einen enormen Wasserverbrauch und verursacht schon ohne denTransport über eine Milliarde C02 pro Jahr. Dadurch wird der Klimawandel beschleunigt. Außerdem wird das Wasser durch Mikroplastik belastet. Es entsteht während der Produktion und gelangt zusammen mit giftigen Chemikalien, die für wasserabweisende Kleidung verwendet werden, in den Wasserkreislauf.