Demo-Plakat mit der Aufschrift "Eco, not ego"

La vie est (re)belle – Wie viel Aktivismus tut uns gut?

Eine Welt ohne politischen Aktivismus ist unvorstellbar, denn er bringt uns als Gesellschaft voran. Aber so sinnvoll politisches Engagement für eine Gemeinschaft ist, so anstrengend und frustrierend kann es für die Menschen sein, die sich für eine bessere Welt aufopfern und ihre gesamte Zeit und Energie in eben jenen Aktivismus investieren. Ist gesellschaftlicher Fortschritt wirklich wichtiger als das persönliche Wohlbefinden?

In den vergangenen Wochen haben in mehreren deutschen Großstädten Klimaaktivist*innen der Bewegung „Letzte Generation“ Straßen blockiert, um mit allen Mitteln für die Durchsetzung ihrer Ziele zu kämpfen. Sie fordern ein Gesetz, das große Supermärkte dazu verpflichtet, noch genießbare Lebensmittel nicht wegzuwerfen, sondern zu spenden, um so gegen den Welthunger vorzugehen und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren.

Um damit möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren und entsprechende Handlungen von Seiten der Politik zu erwirken, blockierten die Aktivist*innen in den vergangenen Wochen immer wieder Straßen. Einige von ihnen trugen Sekundenkleber auf ihre Handflächen auf und klebten sich auf dem Asphalt fest, um von der Polizei nicht einfach weggetragen werden und den Verkehr somit für eine längere Zeit blockieren zu können.

Wenn Menschen für ihre politischen Ideale kämpfen, dann sagt man normalerweise, dass sie dafür „auf die Straße gehen“. Aber sich auf einer Straße festzukleben ist eine Aktion, die auf einem ganz anderen Level stattfindet.

Es ist großartig, dass es auf dieser Welt Menschen gibt, die aus den besten Absichten heraus ihre gesamte Energie aufwenden, um dafür zu kämpfen, dass auch zukünftige Generationen unseren Planeten noch halbwegs so kennenlernen, wie wir ihn kennengelernt haben. Letztendlich opfert sich ein Bruchteil der Menschheit für etwas auf, wovon die ganze Menschheit profitieren wird, falls durch entsprechende Bewegungen entscheidende Erfolge erzielt werden.