Kleidung auf Bügeln

Wie viele Klamotten in deinem Schrank trägst du wirklich?

Greenwashing als Nachhaltigkeitsattrappe

Natürlich lassen die Konzerne diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen. Durch Begriffe wie „nachhaltig“ oder „Biobaumwolle“ auf den Etiketten, lassen sich Käufer:innen in die Irre führen. Leider sind diese Attribute nur Gewissensberuhigung, denn meistens entsprechen sie nicht der Realität. Recycling findet wenig bis gar nicht statt, da nur ein ganz kleiner Teil überhaupt recyclebar ist.

Billig hergestellt, kurz getragen und genauso schnell wieder entsorgt, wie sie gekauft wurde

Durch das ständig wechselnde Angebot und die günstigen Preise ist die Hemmschwelle für häufige Käufe gesunken. Kleidung wird viel kürzer getragen und viel schneller entsorgt.

Der Markt reagiert so schnell auf neue Trends, das die bekannten Hersteller von Fast Fashion, wie H&M, ZARA oder Primarkt mittlerweile monatlich neue Kollektionen in die Geschäfte und Onlineshops bringen. Mit Rabattaktionen und durch Influencer wird die breite Masse angesprochen und zum Kauf verleitet. Fast Fashion ist Mode für Jeden und Jede, da sie billige Imitate teuer aussehen lässt. Der soziale Druck immer mit dem Trend zu gehen und zu jeder Zeit neue Kleidung zu tragen, der besonders auf jungen Menschen lastet, wird durch die sozialen Medien nur noch verstärkt. Gruppenzwang und die Anerkennung anderer treibt besonders Jugendliche dazu, Fast Fashion zu konsumieren.

Aus Fast Fashion wurde Ultrafast Fashion

Der Fokus liegt auf dem Onlinehandel. Filialen werden geschlossen und das Geschäft verlagert sich ins Internet. Trends werden mithilfe von künstlicher Intelligenz oder der Vermarktung durch Influencer erkannt und durch Probekollektionen getestet. Daraus entsteht das eigentliche Verkaufsprodukt. Durch die Produktion in Europa werden die Wege verkürzt, was die Produktion schneller gestaltet. Es muss nichts auf Vorrat gelagert werden, sondern kann je nach Bedarf kurzfristig nachproduziert werden.

Dies hat zur Folge, dass noch mehr unnötige Käufe getätigt werden. Es geht nicht nur viel schneller und bequemer, Ratenzahlungsangebote und Zahlungspausen ermöglichen dem Käufer ein extensives Kaufverhalten.

Der Trend um Fast Fashion wächst immer weiter und zeigt keine Hinweise darauf, dass sich das in den nächsten Jahren verändern wird. Eher im Gegenteil.
Durch die Folgen dieser Art der Produktion und der Einstellung der Menschen zu Mode, wird es immer wichtiger bei sich selbst anzufangen und zu überlegen, ob der fünfte schwarze Pullover wirklich notwendig ist, oder nur gekauft wird, weil er im Sale ist.

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Bildquelle: Artem Beliaikin von Pexels; CC0-Lizenz