Steffi (l.) und Anne (r.) vom Podcast Flexikon. Bild: Julia Stübner

Wie lügt man eigentlich richtig? Das Flexikon

„Selbstoptimierung? Nein danke!“, aber man muss ja auch nicht komplett ahnungslos durchs Leben wandern. Bei Lösungsansätzen für Probleme des Lebens hilft jetzt „Flexikon“, der neue Podcast von N-JOY, dem jungen Radioprogramm des NDR. Wir durften ein Interview mit den beiden Moderatorinnen Steffi Banowski und Anne Raddatz führen und sind sehr viel schlauer aus dem Gespräch herausgegangen.

Ich sitze vor meinem PC und starte die Videokonferenz. Mein Mikrofon knackt, das Licht im Raum ist so schummrig, wie man es von einem vernünftigen Novembertag erwarten würde. Das erste Fenster der Zoom-Konferenz geht auf und vor mir sitzt eine verpixelte Steffi: „Hey! Siehst du mich? Keine Ahnung, was hier los ist, ich habe die Kamera schon drei Mal geputzt“, begrüßt sie mich. „Heyhey, kein Problem, ich habe ja Bilder von euch gesehen. Daher nehme ich an, dass du sonst ganz unverpixelt durch die Weltgeschichte spazierst.“ Das Eis ist gebrochen.

Mittlerweile hat sich auch Anne zu uns gesellt. Das Interview kann also starten. Schon verrückt, dass manche Menschen einem auf Anhieb sympathisch sein können. Woran das wohl liegt? Sicher auch eine gute Frage für das Flexikon.

ZEITjUNG: Also ihr Lieben, für alle, die den Podcast noch nicht kennen: Wer seid ihr? Was macht ihr? Was ist die Idee hinter Flexikon?

Steffi: Okay, Anne magst du anfangen? Wir gehen alphabetisch vor.

Anne: Na gut, also dann. Ich bin Anne. Steffi und ich kennen uns tatsächlich vom Radiomachen. Seit ungefähr 15 Jahren. Irgendwann haben wir dann auch Podcasts gemacht, aber noch nicht gemeinsam. Ich habe zum Beispiel mit Fettes Brot zusammen „Was wollen wissen?“ von N-JOY aufgenommen. Und Steffi hat einen Podcast mit Carlo von Tiedemann gestartet. Aber davon kann sie selbst erzählen. Wir hatten immer Bock darauf, irgendwann nochmal etwas gemeinsam zu machen, also beruflich. Steffi war dann tatsächlich diejenige, die irgendwann die Idee zum N-JOY Podcast ‚Flexikon‘ hatte.

Steffi: Genau. Aber stur geradeaus reden war irgendwie nicht so unser Ding. Es gibt sowas ähnliches schon auf dem amerikanischen Markt, allerdings – und da gibt es dann immer eine strikte Trennung bei solchen sogenannten ‚Wissensformaten‘ – es ist entweder interessant oder es ist unterhaltsam. Beides scheint nicht zu gehen. Unser Ziel war es, das zusammen zu bringen. Ich habe immer das Gefühl, dass Frauen in Podcasts auf zwei bis drei Felder passen, sonst fallen sie raus und es macht ein Mann. Frauen haben entweder Probleme mit Männern oder Probleme mit „Untenrum“. Und klar, es gibt echt ein paar lustige Frauen, aber letztendlich geht es im Leben ja auch noch um andere Dinge. Genau und das war unser Ziel, diese Lücke zu füllen.

Na super, eine Frage gestellt und schon sind wir mitten in der Diskussion gelandet. Irgendwo zwischen Gleichberechtigung, Sexismus und Repräsentation. In dem Moment klingelt es an der Türe und während Steffi ihren Sohn mit Reibekuchen und Apfelmus versorgt, rede ich mit Anne über den Lehrauftrag von Flexikon.

Anne: Dann übernehme ich mal wieder. Also wir wollten eben einen Podcast machen, der unterhaltsam ist, aber von dem man auch etwas fürs Leben mitnehmen kann. Gar nicht unbedingt lernen. Ich finde, lernen klingt immer so nach erhobenem Zeigefinger. Aber irgendwie haben wir selbst mit Ende 30, Anfang 40 festgestellt, dass es immer noch so Fragen gibt, die einem keiner beantwortet hat. In der Schule nicht und in der Uni erst recht nicht. Da erklärt einem halt keiner, welche Geschlechtskrankheiten wirklich gefährlich sind oder wie man sein Geld zusammenhält. Und da dachten wir uns, das wären doch mal Fragen, denen wir uns auf eine unterhaltsame Art und Weise widmen könnten.