„Free Use“: Gefährlicher BDSM-Trend auf TikTok

„Free Use“: Ein Partner bleibt passiv

Ein charakteristisches Element der „Free Use“-Dynamik ist, dass die Person, die sich anbietet, während der „Benutzung“ betont passiv bleibt und keine besondere Reaktion auf die Handlungen des Partners zeigt. Dieses Verhalten entspringt dem BDSM-Jargon und erfüllt den Wunsch, lediglich als Objekt betrachtet zu werden.

Obwohl dies für Außenstehende möglicherweise verstörend klingt, ist es für diejenigen, die sich auf diese extreme Spielart einlassen, oft die Erfüllung ihrer geheimsten Wünsche. Der entscheidende Aspekt dabei ist, dass die Person, die sich als willenlos darbietet, dies aus eigenem Wunsch tut. 

Auf der anderen Seite findet der Partner Befriedigung darin, zu dominieren und den anderen zu „benutzen“. „Free Use“ im BDSM erfolgt ausschließlich auf der Grundlage beidseitigen Einvernehmens und ist nichts für Anfänger*innen. Beide Parteien müssen sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein.

„Free Use“: Diese Gefahren lauern hinter dem Sex-Trend

Sich als willenloses Objekt für sexuelle Handlungen anzubieten, birgt ernsthafte Risiken: von körperlichen Verletzungen bis hin zu emotionalen Traumata. Der TikTok-Trend „Free Use“ sorgt bei Insidern der Szene zu Recht für Besorgnis, da er als zu gefährlich eingestuft wird.

Ursprung und Verbreitung des Trends sind nicht klar, aber zahlreiche Clips zeigen bedenkliche Kommentare wie „Wenn dein Tinder-Date eine 7 ist – aber eine 10, wenn sie sich für „Free Use“ anbietet“ oder „Seit einem Jahr machen mein Freund und ich ‚Free Use‘ – er benutzt mich, und ich bin seitdem dauergeil.“ 

Solche Aussagen haben nichts mehr mit gesunden sexuellen Spielen oder Vorlieben zu tun: Sie können als sexueller Missbrauch betrachtet werden. Die Verbreitung solcher Inhalte an eine junge, sexuell unerfahrene Zielgruppe ist gefährlich. Sie erwecken nämlich den Eindruck, dass „Free Use“ bedeutet, sämtliche Rechte an Körper und Seele an den Partner abzugeben.

Wenn „Free Use“ einvernehmlich und respektvoll praktiziert wird, handelt es sich um ein erotisches Spiel. Es kann jederzeit nach Wunsch beendet werden und sollte allen Beteiligten, insbesondere dem devoten Part, Vergnügen bereiten – ohne bleibende traumatische Folgen fürs Leben.

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Bildquelle: Cottonbro Studio via Pexels; CC0-Lizenz