Freiwilligendienst nach der Schule: Eine gute Idee?

Nicht nur für Unentschlossene

Die weitverbreitete Ansicht, Freiwilligendienste würden lediglich dazu dienen, die Zeit der beruflichen Entscheidungsfindung hinauszuzögern, entspricht dabei nicht der Realität. Zwar kann es durchaus als positiver Nebeneffekt angesehen werden, dass Unentschlossenen auf diese Weise noch Bedenkzeit eingeräumt wird. Dennoch ist ein Freiwilligendienst weit mehr als „nur“ eine Überbrückung.

Neue Arbeitsbedingungen und Aufgaben stellen einen klaren Kontrast zum bekannten Schulalltag dar. So können junge Menschen durch die Arbeit im Freiwilligendienst ihren Horizont erweitern und nebenbei eine Menge an wertvoller Berufs- und Lebenserfahrung sammeln. Aus dieser Sicht bietet sich damit also eine gute Möglichkeit, um sich selbst und das Leben vor dem Studium oder der Berufsausbildung von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.

Die Sache mit dem Geld

Was man allerdings nicht vergessen darf, ist die eher bescheidene Bezahlung der Arbeit im Freiwilligendienst. Welchen Betrag man genau verdient, hängt von der jeweiligen Einsatzstelle und dem Träger ab, man sollte allerdings nicht zu viel erwarten. Jede*r Freiwillige erhält monatlich ein sogenanntes „Taschengeld“, welches sich jedoch nicht am gesetzlichen Mindestlohn orientiert. Denn wie der Name bereits sagt, sind Freiwilligendienste in diesem Sinne unentgeltlich und werden daher nur mit der Auszahlung des Taschengeldes belohnt. Je nach Einsatzstelle beläuft sich dieses auf einen Monatsbetrag von etwa 400 Euro. Wer also gleich nach der Schule den Traum vom großen Geld verwirklichen möchte, wird sich daher vermutlich eher nicht für ein freiwilliges Engagement entscheiden.

Für alle anderen jedoch bietet ein Freiwilligendienst die perfekte Gelegenheit, um nach dem Schulabschluss eine besondere Zeit zu erleben. Durch das Kennenlernen neuer Tätigkeitsfelder, Personen und Lebensanschauungen erfährt man nicht zuletzt auch eine persönliche Weiterentwicklung. Insofern kann es auf keinen Fall schaden, sich für diese Möglichkeit zu entscheiden – denn Probieren geht ja bekanntlich über Studieren.

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