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F*** the ‚Friend Zone‘! Männer und Frauen dürfen ja wohl befreundet sein!

Meine lieben Damen und Heren da draußen, lasst euch ein für alle mal etwas gesagt haben: Ihr. Könnt. Keine. Freunde. Sein. So, und das richtet sich vor allem an die Frauen. Ihr seid herzlose Miststücke, dass ihr eure männlichen Kumpel (die alle auf euch stehen by the way) in die Friend Zone komplimentiert. Wisst ihr eigentlich, was ihr ihnen da antut? Im Geiste wollen euch eure Kumpel nämlich nur schwängern und heiraten, während ihr sie aus irgendwelchen Gründen im „Gefängnis der Friend Zone“ festhaltet. Es ist auch gar nicht möglich, dass ihr gute Freunde seid. Schließlich mögen Männer in einer Freundschaft alles, was explodiert (du als Frau magst das nicht), Männer wollen nicht über ihre Gefühle reden (du als Frau hingegen ständig), und Männer zeigen ihre Zuneigung nur in Beleidigungen (du als Frau.. hast den Punkt jetzt wohl hoffentlich verstanden.)

Warum Männer und Frauen sehr wohl Freunde sein können

So, wenn ich noch weiter solche Sätze von mir geben muss, muss ich mich leider übergeben. Denn was ihr gerade gelesen habt, stammt von einem amerikanischen Pastoren namens Hans Fiene. In einem Artikel klärt er auf, warum Männer und Frauen nicht befreundet sein können, und es auch gar nicht dürfen (die Geburtenrate sinkt!). Lesen könnt ihr das Ganze hier – aber seid gewarnt, das Ganze strotzt nur so vor Rollenklischees, Sexismus und Verallgemeinerungen. Meiner Meinung nach können Männer und Frauen sehr wohl gute Freunde sein – und dafür gibt es auch gute Gründe.

Versteht ihr euch gut? Werdet Freunde!

Wenn ich mich mit jemanden anfreunde, dann achte ich nicht unbedingt darauf, ob die Person männlich oder weiblich ist. Man schaut doch, ob man sich gut versteht, ob man sich gut unterhalten kann, ob man zusammen Spaß hat. Ob da jetzt Marina oder Marius vor einem sitzt, ist doch völlig schnuppe. Klar registriert man das, aber wenn man eine Person dann von vorneherein ausschließt, dann ist das ein Armutszeugnis. Wenn wir uns kleine Kinder anschauen, dann merkt man, dass es ihnen völlig egal ist, mit wem sie da spielen: „Wir zwei verstehen uns gut? Nice!“ Erst, wenn sie dann älter werden, kommt die Phase, in der das andere Geschlecht so richtig doof ist. Aber sind das nicht eh wieder gesellschaftlich anerzogene Muster? Mädchen mögen Prinzessinen, Jungs Räuber, weil das nicht zusammen geht, haben sie sich gegenseitig doof zu finden – und das klappt. Irgendwann sind wir aber wieder alt genug, um das zu verstehen. Und dann verstehen wir auch, dass einfach jeder Mensch individuell was anderes mag, und Mädchen genauso auf Räuber abfahren können. Wenn sich dann zwei Menschen finden, die beide Räuber gut finden, dann haben wir, voilà, eine Freundschaft.

Was einem eine Freundschaft bringen kann

Gehen wir mal weg von dem Räuberbeispiel – es geht schließlich einfach darum, dass man sich anfreundet, wenn man gleiche Interessen hat und gleich tickt. Trotzdem kann man sagen, selbst wenn sich ein Mann und eine Frau für das Gleiche interessieren, dann kann es gut sein, dass sie das ganze aus einem anderen Blickwinkel angehen. Dann hat so eine Freundschaft noch einen Mehrwert, nämlich, dass man sich gegenseitig auf Sachen aufmerksam macht, die man alleine nie gesehen hätte.

Außerdem kann man bei vielen wahrscheinlich davon ausgehen, dass die klischeemäßige Erziehung funktioniert hat und sich automatisch Mädchen mehr mit „Mädchenthemen“ beschäftigt haben und Jungs eben mit „Jungsthemen“. Dann muss man, zumindest am Anfang, gar nicht überall die gleichen Interessen haben, sondern man merkt erst durch die andere Person, dass man sich für so etwas vielleicht interessiert.

Es ist egal, was andere sagen

Wenn man jetzt ehrlich ist, kann man diese Gründe auch verwenden, um dafür zu argumentieren, dass man sich überhaupt mit jemandem anfreundet. Im Endeffekt ist es doch auch so: Sucht euch einfach Menschen, die ihr mögt, seid Freunde und macht jeden Scheiß zusammen. Und lasst euch nicht von jemandem einreden, ihr könntet mit einer Person nicht befreundet sein, nur weil sie vom anderen Geschlecht ist, oder weil sie eine andere Hautfarbe hat oder weil sie einen anderen sozialen Hintergrund hat. Ihr merkt das schon selber, mit wem ihr euch gut versteht, und dann steht eurer Freundschaft auch nichts mehr im Weg!