Frischer Wind an der Brennpunktschule: Die „KEKs“ im Interview zur neuen Comedyserie

Interview mit Leonard Fuchs

ZEITjUNG: Du bist Teil der Hamburger Produktionsfirma „Kleine Brüder“. Diese bekam in den vergangenen Jahren große Aufmerksamkeit für Serien wie „Die Discounter“ oder “INTIMATE.”. Wie hast du diesen Einfluss in deine Arbeit eingebracht, und was macht „KEKs“ dennoch einzigartig?

Leonard Fuchs: Ich glaube, das kann man nicht auf einzelne Sachen reduzieren. Das Projekt wurde von drei Autor*innen geschrieben und ich habe dann gesagt, ich würde es super gerne in der Impro machen. Dann haben wir das alles auf Improvisation geändert: keine festen Dialoge, sondern alles wie ein Roman geschrieben, in dem man sich die selbst Dialoge baut. Das ist der Hauptbestandteil, den ich aus „Die Discounter“ oder “INTIMATE.” eingebracht habe. Natürlich waren die beiden Serien auch ein wahnsinniger Erfahrungswert, um so eine Solo-Regie auch stemmen zu können. Mit unserem DOP Philip Jestädt habe ich bei „KEKs“ einen filmischeren Look erschaffen, der die Serie für mich einzigartig macht. Wir sind bildlicher als bei „INTIMATE.“ oder „Die Discounter“, da haben wir einen sehr realistischen Look. Bei „KEKs“ sind wir im ganzen Look filmischer geworden und haben dann eine trockene Improvisation als Dialogbasis. 

ZEITjUNG: Die Teenager in „KEKs“ müssen sich durch ein chaotisches Schulleben voller illegaler Machenschaften und Alltagsstress kämpfen. Wie hast du diese Balance zwischen Comedy und den ernsteren Aspekten der Geschichte inszeniert?

Leonard Fuchs: Das ist auch ein Punkt, der die Serie noch mal anders macht. Die ernsteren Aspekte sind die Basis und die Comedy kommt dann durch den Dialog. Durch die Situationskomik in den Momenten. Die Art, wie darüber gesprochen wird und wie die Schauspieler*innen miteinander umgehen. Das ist das Spiel zwischen Ernst und Komik. 

ZEITjUNG: In Produktionen wie “Die Discounter” gibt es viel Raum für spontane Momente. Wie bist du an die Dialoge und Szenen in „KEKs“ herangegangen?

Leonard Fuchs: Das Geile an Improvisationen ist, dass du am Set stehst und einfach auf neue Gedanken kommst. Deswegen ist Improvisation zu drehen super anstrengend, auch wenn es mega viel Spaß macht. Man steht am Set und überlegt sich, ist das nicht viel lustiger, wenn man etwas anderes sagt, oder wenn man mit einer anderen Intention in die Szene kommt. Oder man steht am Set und merkt, das es keinen Sinn macht und niemand das so sagen würde. Manchmal baut man Szenen auch komplett um, das haben wir auch bei „KEKs“ viel gemacht. Wir haben sehr viel am Set geändert, aber das macht für mich auch den Spaß aus. Das du jeden Tag ans Set kommst, du eine Art Fahrplan hast, aber du davon die ganze Zeit abweichen kannst.

ZEITjUNG: Vielen Dank für die spannenden Gespräche!

Die neue Comedyserie „KEKs“ startet am 16. Oktober 2024 exklusiv auf Joyn.

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Bild: (C) Joyn, Dennis Dirksen; „KEKs“ – ab 16. Oktober 2024 exklusiv auf Joyn