Veganer Burger in L.A.

Fütterer is(s)t anders: Vegan sein vor acht Jahren und heute

Vegan ist Mainstream

Dass es heute ein so großes veganes Sortiment gibt, liegt bestimmt auch daran, dass allgemein das Bewusstsein für gesunde Ernährung gewachsen ist. Der Trend geht zu einer gesunden, natürlichen Ernährung. Da „vegan sein“ oft auch mit „gesund leben“ assoziiert wird, gibt es generell mehr vegane Optionen in Restaurants und ein breiteres Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln in Supermärkten, wie zum Beispiel Nussmus. In der Industrie wird umgedacht.

Die Kehrseite der Medaille: Vegan ist kommerziell geworden und hat oft nicht viel mit gesunder, umweltfreundlicher Ernährung zu tun. Für die Herstellung von einem Liter Mandelmilch werden mehrere hundert Liter Wasser verbraucht, in Fertigprodukten stecken wie auch in tierischen Lebensmitteln Zucker, Geschmacksverstärker und Palmöl. Darum ist es wichtig, auch bei Produkten mit dem V-Label darauf zu achten, wo sie herkommen und was drinsteckt. Gemüse, Obst, Brot, Hülsenfrüchte, Getreide, Nudeln ohne Ei und Nüsse zum Beispiel sind auch ohne Label vegan – und waren es schon immer. Mein Tipp: Verwende so gut es geht natürliche Lebensmittel und ergänze sie lediglich mit veganen Ersatzprodukten.

Veganer*innen fallen nicht vom Fleisch

Trotzdem hat der Mainstream auch etwas Gutes. Ich stelle es mir in der Tat abenteuerlich vor, dem Kellner aus dem Dorf-Brauhaus vor zwanzig Jahren erklären zu müssen, was vegan bedeutet. Wer sich vor fünfzehn Jahren vegan ernährt hat, musste sehr viel disziplinierter sein als heute. Und oft erfinderisch werden. In den letzten Jahren ist es normaler geworden, auf tierische Lebensmittel zu verzichten und wird zunehmend akzeptiert. Immer mehr Menschen interessieren sich für eine pflanzliche Ernährung, sind offen dafür und kommen durch die vielen veganen Optionen damit in Kontakt.

Vegan ist ein langfristiger „Trend“, der bleibt. Ein Grund mehr also, es mal auszuprobieren. Oder um es anders zu sagen: Es gibt keinen Grund, es nicht mal auszuprobieren. Kulinarische Abstriche muss niemand mehr machen. Und verhungern wirst du definitiv nicht.

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Bildquelle: Unsplash; CCO-Lizenz