„Geile Mode heißt für mich eben auch nachhaltig“ – Marteria launcht Kollektion aus Meeres-Müll

So, so, Marteria (Marten Laciny) ist also ein alter Seebär. „Wasser ist mein Element. Mein Opa war Fischer, mein Vater ist Seemann, ich bin Angler. Das liegt in unserer DNA“, so Marten. „Und beim Angeln, beim Tauchen – überall bemerk’ ich immer mehr Plastik um mich herum“. Aus diesen Erfahrungen entstand die Idee für eine nachhaltige Klamotten-Kollektion.

Geile Mode?

Ja, „aber geil heißt für mich eben auch nachhaltig“, so Marten. Das Ergebnis: Lässige Hoodies, Windbreaker, Fleece Pullies, passende Accessoires. Die grüne Kollektion umfasst 17 verschiedene Styles. Der Nachhaltigkeits-Faktor: Was Marten da am Körper trägt, war einst Plastikmüll aus dem Mittelmeer – von Fischern aus Barcelona gesammelt, gehäckselt, zu Polyester-Garn verarbeitet und mit reiner anatolischer Bio-Baumwolle verfeinert. Irgendwie passend – „MA(R)TERIA“ heißt so viel wie „rohes Material“. Die Verpackung ist biologisch abbaubar. Selbst die Hangtags sind kompostierbar. Schönes Detail: Wenn ihr sie in Erde bettet und gießt, wachsen Gartenkräuter. Denn in die Hangtags sind Basilikum-, Petersilien- und Spinatsamen eingearbeitet.

Du willst mehr über BACK2GREEN erfahren? Dann schau dir Marterias Doku an:

Das sagen Marten und Label-Manager Chris Otto zur Kollektion:

Wann ist die Idee für eine Modekollektion entstanden und wie seid Ihr auf den Namen BACK2GREEN gekommen? 

Chris: „Die Idee für die Kollektion entstand vor circa zwei Jahren. Wir haben immer wieder überlegt, was man mit Green Berlin über ein Reines Künstlerkollektiv hinaus noch alles machen kann. Über die Musik von Marteria, Marsimoto, Chefket, Nobody’s Face, Dead Rabbit, Kid Simius und Pete Boateng kennen die Leute Green Berlin und nehmen den Output als cool und kreativ wahr. Zudem ist ja auch schon der Name Green Berlin an sich ein absolutes Statement. Als wir abseits des Merchandise anfingen, über eine eigene Klamottenmarke nachzudenken, war schnell klar: Die Welt braucht nicht noch eine Brand, bei der nur ein Logo auf einen Hoodie gedruckt wird. Wir wollten was Neues und Innovatives machen und schauen, was alles im Textilbereich möglich ist. Da Nachhaltigkeit bei uns schon seit langem ein Thema ist, war das Arbeiten mit recyceltem Plastik und nachhaltigen Stoffen sehr schnell eine extrem spannende Herausforderung.“

Marten: „Mit Recycling und nachhaltigen Produkten war BACK2GREEN dann als Titel für die Kollektion schnell klar. Das war schon ein Song von Marsimoto auf dem Album “Ring der Nebelungen” und beschreibt die Kollektion perfekt.“

Der aktuelle politische Diskurs ist geprägt von Nachhaltigkeits-Themen und Bewegung wie Friday’s For Future. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Euch und wieso launcht Ihr genau zum jetzigen Zeitpunkt eine Kollektion? 

Marten: „Wir launchen die Kollektion jetzt, weil sie nach zwei Jahren Entwicklung und Produktion genau jetzt fertig wurde und es endlich Zeit ist sie zu präsentieren. Ich habe ja gleichzeitig immer noch Musik geschrieben, Alben veröffentlicht sowie Tourneen und Festivals gespielt. Nachhaltigkeit ist und war auch bereits vor Verwirklichung der Kollektion ein großes Thema für uns. Wir freuen uns natürlich, dass wir mit BACK2GREEN den Zahn der Zeit treffen. Vor zwei Jahren war Nachhaltigkeit schon sehr wichtig, aber noch viel weniger als es aktuell der Fall ist. In der ganzen Zeit in der wir daran gearbeitet haben, wurde das Thema dann immer größer. Es ist auf jeden Fall cool, wenn man beobachtet, wie immer mehr Leute mitmachen und man dazu passend etwas nachhaltiges entwickelt. Letztendlich geht es uns aber nicht darum der Erste oder Einzige zu sein. Je mehr Leute mitmachen, desto besser.“

Du bist selbst Vater mit Blick auf die Zukunft deiner Kinder: War es dir deshalb ein besonderes Anliegen, eine nachhaltige Modekollektion zu entwerfen?

Marten: „Natürlich ist es mir als Elternteil nochmal ein größeres Anliegen eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. In der Zeit in der ich noch auf dieser Welt bin, wird die Welt ziemlich sicher nicht untergehen. Aber es sind Prozesse, die Generationen nach uns betreffen werden und wir sind mit dafür verantwortlich. Da fragt man sich natürlich, welche man Rolle man spielen kann und welchen Teil man leisten kann, um die Welt ein kleines bisschen besser zu hinterlassen als man sie vorgefunden hat.“

Zur Kollektion geht’s hier.

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Bildquelle: BACK2GREEN / Green Berlin