Die sechs Schlüssel zum Glück – Insiderbericht eines Glücksforschers

Was sind die Zutaten zum Glück? Während viele von uns noch immer auf der Suche nach einer Antwort sind, bringt ein Glücksforscher Licht ins Dunkel und identifiziert sechs Schlüsselfaktoren, die unser Wohlbefinden maßgeblich beeinflussen können.

Diese Erkenntnisse wurden jüngst von Karlheinz Ruckriegel, einem Experten auf dem Gebiet der Glücksforschung und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule Nürnberg, im Utopia-Podcast geteilt. Fast zwei Jahrzehnte widmete er sich der Erforschung dessen, was Menschen wirklich glücklich macht.

Die Bausteine des Glücks

Nach Ruckriegel sind die folgenden sechs Faktoren für ein glückliches Leben entscheidend:

  1. Gelingende soziale Beziehungen
  2. Gesundheit in körperlicher wie psychischer Hinsicht
  3. Eine sinnstiftende Beschäftigung
  4. Persönliche Freiheit
  5. Eine optimistische Einstellung
  6. Ein ausreichendes Einkommen zur Deckung materieller Grundbedürfnisse

Diese Dinge dienen als Werkzeuge, mit denen wir unser eigenes Glück analysieren und verstehen können, welche Bereiche unseres Lebens vielleicht einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.

Was die individuelle Interpretation von Glück betrifft, so betont Ruckriegel, dass es essentiell sei, sich über die eigenen Ziele im Klaren zu sein: Der Weg zum persönlichen Wachstum führe zu einem erfüllteren Leben und nicht das Streben nach Geld, Schönheit oder Popularität. Dies unterstreicht die Bedeutung von Introspektion und persönlicher Entwicklung als Schlüsselkomponenten für das Glück.

Geld und Glück: Eine komplexe Beziehung

Eine interessante Wendung in der Diskussion um Glück ist die Rolle, die Geld dabei spielt. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass mehr Geld nicht zwangsläufig glücklicher mache, hebt eine Studie von Nobelpreisträger Daniel Kahneman hervor, dass ein höheres Einkommen tatsächlich zu einer gesteigerten Zufriedenheit führen kann – allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt. Ruckriegel warnt jedoch davor, den materiellen Reichtum als primäres Ziel zu sehen. Obwohl ein hohes Einkommen bestimmte Aspekte des Glücks positiv beeinflussen kann, sind es die gelingenden sozialen Beziehungen, den größten Einfluss auf unser Wohlbefinden haben – und die kann man sich schlecht mit Geld erkaufen.

Indem wir also unsere Ziele und Bestrebungen reflektieren und uns auf das konzentrieren, was persönliches Wachstum und zwischenmenschliche Beziehungen fördert, können wir Schritte in Richtung eines glücklicheren und erfüllteren Lebens unternehmen. Wir müssen uns vor Augen zu führen, dass „glücklich sein“ nicht das Ende einer Reise ist: Es ist ein Prozess, der sowohl Selbstreflexion als auch ein aktives Streben nach Veränderung beinhaltet und getrieben wird von der Überzeugung, dass Glück in vielerlei Formen existiert und oft in den einfachen Dingen des Lebens zu finden ist.

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Bild: Jill Wellington via Pexels, CC0-Lizenz