Auktion Hammer

Ominöse Auktion in Belfast: Hitlers Bleistift wird versteigert

Aber gehört Geschichte wirklich ins Auktionshaus?

Bösen Willen kann und will ich Karl Bennett hier nicht vorwerfen. Aber ist diese Begründung auch schlüssig oder nur eine Ausflucht, um mit fragwürdigen Memorabilia eine Stange Geld zu verdienen? Der Preis für den Bleistift wird immerhin auf 50.000 bis 80.000 Britische Pfund geschätzt. Das macht umgerechnet circa 58.200 bis 93.100 Euro! (Kursstand: 1. Juni 2023)

Wenn es hier um das Vermitteln von Geschichte geht, warum wird dann ein so hohes Preisschild drangeheftet? Gerade wenn die Geschichte wie im Falle Adolf Hitlers und des Dritten Reichs so düster, so grausam und noch immer so gegenwärtig ist, erscheint der Preis perfide. Warum werden diese Gegenstände nicht gleich an ein Museum weitergegeben? Museen sind doch ohnehin für die Dokumentation von Geschichte anhand von Ausstellungsstücken zuständig.

Und wir reden hier auch nicht von einer Person, deren Handeln keinen Einfluss mehr auf unsere moderne Welt hat. Wie will man denn verhindern, dass sie im schlimmsten Fall bei irgendwelchen Neonazis landen, die Hitler eben nicht „kritisch beleuchten“, sondern ihn lobpreisen? Im Angesicht wachsender rechtsextremer Gefahren für Demokratien rund um den Globus erscheint diese Auktion umso problematischer.

Verwendete Quellen:

Gleich weiterlesen:

Bildquelle: Ekaterina Bolovtsova via Pexels; CC0-Lizenz