„Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt“: Ein unverschämt guter Horrorfilm
Auf dem Papier klingt „Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt“ wie jeder x-beliebige Horrorfilm: Wir haben ein Haus auf dem Land, in dem merkwürdige Dinge passieren und eine Heldin, die alles daran setzen muss, die Nacht lebend zu überstehen. Dennoch kann ich ihn echten Fans des Genres nur ans Herz legen – wie passt das zusammen?
Die hochschwangere Maria (Nilam Farooq) fährt abends allein in das entlegene Landhaus ihres Schwiegervaters (Justus von Dohnányi) zurück, in das sie und ihr Verlobter Viktor (David Kross) frisch eingezogen sind. Während Viktor noch auf der Arbeit festsitzt, gehen im Haus plötzlich alle Lichter aus und Maria ist immer noch allein. Was folgt, dürfte wohl die schlimmste Nacht ihres Lebens sein.
Das eigentliche Highlight ist nicht die Geschichte
Eine Auszeichnung für die innovativste Geschichte hat sich der Film damit nicht verdient, das ist aber gar kein Problem. Womit „Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt“ nämlich am meisten punkten kann, ist seine beklemmende Atmosphäre: Der Film ist verdammt gruselig!
Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass der knapp 90-minütige Film in nur einem einzigen Take gedreht wurde: Nicht nur ist das rein technisch gesehen bereits eine beachtliche Leistung, es sorgt auch für eine sehr intensive und (zumindest im Horror-Genre) einzigartige Erfahrung. Insbesondere in Horrorfilmen werden Kameraführung und Schnitt ja sehr gerne dazu genutzt, um Zuschauer*innen zu überraschen und zu erschrecken. Das heißt aber leider auch, dass wir uns bestimmte Tricks recht schnell einprägen und Gruselmomente auf diese Art und Weise vorhersagen können.
Das ist in „Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt“ viel seltener der Fall: Lustigerweise ist es ausgerechnet das durch die Drehweise bedingte ruhigere Bild, welches für umso mehr Anspannung und Unberechenbarkeit sorgt.
Fazit
„Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt“ hat kein Recht, so gut zu sein! So wirkt die Prämisse auf den ersten Blick geradezu hanebüchen uninspiriert: Man sollte meinen, dass (werdende) Familien inzwischen gelernt hätten, abgelegene Häuser auf dem Land zu meiden – so oft, wie sie sich schon als Todesfallen herausgestellt haben.
Das heißt aber nicht, dass der Film berechenbar ist: Er spielt an vielen Stellen gekonnt mit der Erwartungshaltung der Zuschauer*innen und hat es immer wieder geschafft, mich positiv zu überraschen. Noch dazu sorgt die einzigartige Herangehensweise, den Film in nur einem Take zu drehen, für ein umso intensiveres Spannungsgefühl. Ich persönlich würde den Film zu den gruseligsten Horrorfilmen zählen, die ich bereits geguckt habe und kann ihn daher nur weiterempfehlen.
„Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt“ läuft ab heute, dem 25. Januar 2024, im Kino!
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Bildquelle: © Constantin Film 2024