Schlittenhunde in verschneiter Landschaft

Hundeschlitten, Zirkus, Zoos: Wo beginnt eigentlich Tierquälerei?

In Delfinarien werden Meeressäuger in kargen Pools gehalten, nichts als Wasser und Beton.

Anstatt 100 Kilometer zu schwimmen und bis in 300 Meter Tiefe zu tauchen, sollen die Tiere unnatürliche Kunststücke aufführen und werden dafür mit ein wenig totem Fisch belohnt. Die Meeressäuger vermissen ihre Freiheit so sehr, dass sie teilweise mit Psychopharmaka behandelt werden.

In Städten stehen oft Pferdekutschen für eine Rundfahrt zu Verfügung.

Doch auch das ist wie zu erwarten keine besonders tierfreundliche Attraktion. Die Pferde werden großem Stress ausgesetzt, wenn sie als Fluchttiere zwischen Autos, Abgasen und Lärm eine schwere Kutsche ziehen müssen. Oft stehen sie lange Zeit auf hartem Untergrund, und das bei sommerlicher Hitze so wie bei Winterkälte. Bei Verkehrsunfällen ziehen sich die Tiere Verletzungen zu oder sterben sogar. All das ist vermeidbar, denn eine Rundfahrt kann man an den meisten Orten entspannter mit dem Bus machen.

Zurück zu den Schlittenhunden

Die Schlittenhunde sind so gezüchtet, dass sie einen Zugtrieb haben und brauchen die Bewegung. Deshalb sind die Hundeschlitten wohl erstmal nicht so eine Quälerei wie etwa die Pferdekutschen, auch weil die Umgebung von Schnee und Natur eine angenehmere ist als der Straßenverkehr einer Großstadt. Aber ganz unbedenklich sind die Hundeschlitten doch nicht. Die Tiere sind Temperaturen von -20 Grad Celsius gewohnt, bei 5 Grad hier in Frankreich kann es passieren, dass sie beim Sport überhitzen und auch im Sommer fühlen sich die Tiere hier nicht beheimatet. Wie alle Touristenattraktionen sollen auch die Hundeschlitten vor allem Profit generieren. Wenn nun die Nachfrage (etwa durch die Corona-Pandemie) sinkt, sinken die Einnahmen und damit ist die artgerechte Versorgung der Hunde gefährdet. Und auch im Hundeschlittensport geht es vor allem darum, Leistung zu erzielen und möglichst schnell am Ziel anzukommen. Während des berüchtigten Iditarod Rennen in Alaska müssen ein Drittel der Tiere abbrechen, weil sie den extremen Strapazen nicht standhalten.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass nicht in jedem Fall, in dem Menschen und Tiere zusammenarbeiten, gleich Tierquälerei vorliegt. Allerdings sind Attraktionen mit Tieren profitorientiert und das Tierwohl hat nicht immer höchste Priorität. Deshalb sollte man diese so oft es geht vermeiden und nicht unterstützen. Es gibt so viele andere unterhaltsame Aktivitäten oder Sehenswürdigkeiten, denen wir uns in unserer Freizeit widmen können, es wäre wirklich nicht nötig, Unterhaltungsangebote mit Tieren anzubieten. Wer eine Stadtrundfahrt möchte, kann den Bus nehmen, wer einen Ausflug machen will, kann auf eine Burg spazieren. Wer etwas über Tiere lernen möchte, kann sich Dokus anschauen oder einen Gnadenhof besuchen und unterstützen. Und wer in den französischen Alpen Beschäftigung braucht, findet in meinem Artikel zum Wintersport mehr als genug Ideen.

Bild von alex_3 auf Pixabay

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