Bilder: Studenten der ganzen Welt zeigen uns, wie unterschiedlich sie leben

Ok, zugegeben: Wenn Freunde einen WG Gesucht-Post bei Facebook teilen, klickt man grundsätzlich auf den Link und scrollt sich durch die Wohnungsbilder. Nichts ist besser als das befriedigende Gefühl, wenn jemand die gleichen 08/15 Ikea-Möbel und Deko-Elemente in seinen vier Wänden stehen hat wie du. Ein bisschen Mäuschen in fremden Wohnungen zu spielen, stillt nicht nur unsere Neugier, das Ganze gibt auch sehr viel Aufschluss über die kulturellen und persönlichen Gepflogenheiten der jeweiligen Bewohner.

 

Einmal Mäuschen spielen

 

Der Fotograf Henny Boogert fotografiert seit 2005 die Wohnungen von Studenten aus der ganzen Welt. Was aus reiner Neugier entstand, ist mittlerweile zu einem globalen Zeitdokument geworden. Boogert reiste in den letzten zwölf Jahren an Orte der Welt, an denen ein Studium nicht so easy zugänglich und finanzierbar ist wie in Deutschland. Ihm geht es dabei nicht nur darum, die Privaträume der Studenten abzulichten, er porträtiert und interviewt die Bewohner auch. Inzwischen ist der Fotograf mit seinem Projekt schon in den Zimmern von Studenten aus Kenia, Russland, Moldawien, Kuba, Bolivien, den Philippinen, Indien und Europa Italien, Deutschland und den Niederlanden gewesen.

 

Bildhafte Entwicklungszusammenarbeit

 

Durch „Images Connect“ werden die Unterschiede und die verblüffenden Ähnlichkeiten der studentischen Bedingungen in verschiedenen Ländern subtil offengelegt. Die Serie schafft es sehr gut, ohne einen belehrenden Charakter ein Bewusstsein für Themen wie Entwicklungszusammenarbeit und Bildungsunterschiede in den verschiedenen Ländern zu schaffen. Das Projekt ist von Studenten und für Studenten. Jeder hat die Möglichkeit, sich als Freiwilliger zu engagieren oder das Projekt „Images Connect“ und damit die Verbesserung der Lernmöglichkeiten in benachteiligten Ländern zu unterstützen.

So unterschiedlich die kulturellen und finanziellen Gegebenheiten auch sind: Die Studenten aus aller Welt verfolgen oftmals ähnliche Ziele. Durch Bildung möchten sie privat und beruflich vorankommen und über den Tellerrand schauen. Die Studentenzimmer ähneln sich in vielerlei Hinsicht. In all den Zimmern steht ein Bett, oftmals ist eine kleine Sitzecke, einige Plakate an der Wand und jede Menge Unordnung auf dem Boden zu sehen. Doch die Lebensgeschichten hinter den Bildern sind einzigartig und sehr unterschiedlich. Die Porträts sind auch an vielen Universitäten, Akademien und öffentlichen Bibliotheken in den Niederlanden, Belgien und Deutschland ausgestellt. Auf der Website findet ihr heraus, ob auch Ausstellungen in eurer Nähe sind. Einige der Studentenportraits zeigen wir euch allerdings jetzt schon.

 

Brenda Besada: 21 years old, Santa Clara, Cuba
Study: Music