Bilder: Adam Hillman ordnet die Welt neu an
Adam Hillmanns Instagram-Account witenry ordnet Objekte an, farbkoordiniert Süßigkeiten, Lebensmittel oder wahllose Gegenstände. Der Unistudent und Künstler arrangiert Dinge so, dass sie ordentlich und optisch ansprechend aussehen. Mit ZEITjUNG sprach Adam darüber, wieso wir uns so gerne aufgeräumte Dinge ansehen und wie es sich so als Collegestudent und Künstler lebt.
Du nennst dich „Object arranger“, was bedeutet das und wieso ist das dein kreatives Ventil?
Ich habe mir die Bezeichnung „Object arranger“ ausgedacht, weil meine Arbeit viele verschiedene Aspekte unterschiedlicher Medien vereinbart, wie zum Beispiel Fotografie, Bildhauerei und Malerei, aber sich nicht auf eines davon beschränkt und ich daher genauer beschreiben wollte, wie ich arbeite. In meinen Werken, arrangiere ich Dinge, oft unverändert , um optische Illusionen und Muster zu erzeugen. Und da es mein Fokus ist, eine Szene durch Platzierung zu erstellen, habe ich mir diesen Titel ausgesucht. Obwohl ich ursprünglich Maler und dann ein eher traditioneller Fotograf, bin ich dazu übergegangen alltägliche Gegenstände anzuordnen, um diese Disziplinen zu vereinbaren: die abstrakten Muster meiner Malerei mit den alltäglichen Themen meiner Fotos.
Ist es nicht eigentlich ein Tick, Dinge so pedantisch anzuordnen? Wie hast du das in etwas Kreatives umgewandelt?
Ich war schon immer ein Fan von Mustern und Farbverläufen, also erscheint es mir vollkommen natürlich auch meine Kunst zu organisieren. Zu meinen größten Inspirationen gehören die Künstler Sol Lewitt und Bridget Riley, die Muster verwenden, um tolle optische Illusionen zu erzeugen. Gerade weil sie so viele Repetitionen und Uniformität beinhalten, brauchen optische Illusionen strikte Kontraste und Farbverläufe um überzeugend zu sein.
Wie reagieren die Menschen auf deine Kunst?
Normalerweise beruhigt sie meine Kunst, aufgrund der Farben und Formen oder aber sie sind überrascht über die Möglichkeiten banaler Materialien. Ich bekomme auch viele Kommentare von Leuten, die sagen, dass meine Kunst ihnen dabei hilft sich zu entspannen, wenn sie gestresst sind. Viele finden meine Arbeit beruhigend.
Warum sehen wir uns gerne schön aufgeräumte oder arrangierte Dinge an? Warum ist das beruhigend für uns?
Ich glaube, das hat mit Ordentlichkeit zu tun. Da viele Aspekte unseres Lebens chaotisch und unorganisiert sind, kann es manchmal schön sein, etwas zu betrachten, bei dem alles am rechten Fleck scheint. Es ist so simpel und einfach sie anzusehen, fast als könne man sein Hirn abschalten und die Eindrücke einfach nur aufnehmen.
Was inspiriert dich?
Kunstgeschichte, besonders die abstrakte Malerei des 20. Jahrhunderts beeinflusst mich stark. Ich hole mir auch viel Inspiration von Seiten wie Tumblr Things Organized Neatly und das Subreddit Oddly Satisfying. Ansonsten inspiriert es mich auch, verschiedene Lebensmittel zu betrachten und zu überdenken.
Du bist nebenher noch Unistudent – wie gut lässt sich das mit deiner Kunst vereinbaren?
Meine kreative Tätigkeit hat sich so neben meiner Zeit am College entwickelt, von daher war es schon immer ein kleiner Kampf das zu balancieren. Ich versuche mehrmals die Woche zu posten, was pro Foto circa 8 Stunden Zeit kostet. Von daher schaffe ich das nicht immer, wenn ich zum Beispiel Prüfungen habe, um die ich mich kümmern muss. Zum Glück bin ich in diesem Frühling fertig mit der Uni, dann muss ich mir nicht mehr so viele Gedanken darüber machen, wie ich beides schaffe.
Bildquelle: Adam Hillman.