Bienen-Bienensterben-Umwelt.

9 Fragen, 9 Antworten: Was steckt wirklich hinter dem Bienensterben?

  • Bienen-Bienensterben-Umwelt-Gründe

    2

    Was sind die Gründe fürs Bienensterben?

    Sarah Bude: Die Bienen sind durch mehrere Faktoren geschwächt. Ein großes Problem ist, dass sie in unserer intensiv genutzten Landwirtschaft nicht mehr genug Nahrung finden. Wenn wir mit offenen Augen durch die Landschaft fahren, sehen wir aktuell überwiegend Maismonokulturen und Stoppelfelder. Das Grünland wird den ganzen Frühling und Sommer regelmäßig gemäht, sodass da keine Blume mehr wächst. Besonders Wildbienen können nur ein paar hundert Meter weit weg von ihrem Nistplatz fliegen, weil sie dann etwas zu essen brauchen.

    Wenn sie Hungerleiden, sind sie natürlich auch anfälliger für Krankheiten. Und mittlerweile gibt es viele verschiedene Krankheiten, von denen Bienen betroffen sind. Ein großes Problem ist die Varroa-Milbe, die aus Asien stammt – die hiesigen Bienen konnten sich gar nicht an sie anpassen. Imker müssen ihre Völker mehrmals im Jahr gegen diese Milbe mit Säuren behandeln.

    Ein weiteres Problem ist natürlich der Einsatz von Pestiziden, die ja dafür gemacht sind, um Schädlinge zu töten, und somit vor Bienen keinen Halt machen. Es gibt die sogenannten Neonicotinoide, das sind Nervengifte, die das Nervensystem der Bienen schädigen. Damit verlieren die Bienen ihre Kommunikationsfähigkeit und ihren Orientierungssinn und finden nicht mehr in den Stock zurück. Honigbienen können das besser verkraften, weil in einem Stock ca. 40.000 Tiere leben. Aber für Hummel- und Wildbienennester ist das gravierend.

    Und auch die Haltung spielt eine Rolle für die Gesundheit der Bienen. Die intensive Tierhaltung, um möglichst viel Honig zu ernten, ist auch nur bedingt gesund. Diese verschiedenen Faktoren zusammen sorgen für das Sterben der Bienen.