9 Fragen, 9 Antworten: Was steckt wirklich hinter dem Bienensterben?
Sommer: Wir wollen draußen frühstücken, um die Morgensonne auszunutzen. Zur Feier des Tages servieren wir Wurst und Käse sogar auf Tellern, legen einen Löffel zur Marmelade und machen einen Obstsalat, wenn wir sehr motiviert sind. Bis der Kaffee fertig ist, hören wir uns endlich die viel zu lange Sprachnachricht unseres besten Freundes an. Irgendwann setzen wir uns. Es kann losgehen, dem schönen Tag steht nichts mehr im Weg. Und dann ist sie da: die erste Wespe. Und wenig später auch ihre Freundin. Und mit ihr unsere schlechte Laune.
Überall sind sie, lassen uns nicht in Ruhe essen und auch nicht einfach in der Sonne liegen. Die Wespen kommen uns aggressiver vor. Und irgendwie gibt es nur noch sie und keine Bienen mehr. Wir alle haben mitbekommen, dass die Majas dieser Welt immer weniger werden. Doch was heißt der Begriff „Bienensterben“ eigentlich wirklich und was können wir, die in der Großstadt wohnen, dagegen tun? Sarah Bude vom Verein Mellifera e.V. hat es ZEITjUNG verraten.
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Was bedeutet Bienensterben konkret?
Sarah Bude: Es gibt sowohl Honigbienen als auch ganz viele Wildbienenarten. Früher hat man allgemein vom Bienensterben gesprochen, meinte damit aber nur die Honigbienen. Das ging einher mit dem Imkersterben. An die Wildbienen hat damals noch keiner gedacht. Heute ist es so, dass die Honigbienen von den Imkern sehr gut gehegt und gepflegt werden. Den Wildbienen geht es wesentlich schlechter, da sie keine Imker haben, die sich um sie kümmern, und kaum noch Nistmöglichkeiten und Nahrung finden. Über die Hälfte der Wildbienenarten ist vom Aussterben bedroht. Die Honigbienen sind das noch nicht.