Harry Potter und das verwunschene Kind schwarze Hermine

„Ein Haufen Rassisten“: Wirbel um die schwarze Hermine und J.K.Rowling

 

Das Gewohnheitstier mit begrenzter Vorstellungskraft

 

Auch hierzulande fiebern die Muggel (durch deren Adern bittererweise nur nichtmagisches Blut fließt) jener fulminanten Fortsetzung entgegen, auf die sie nie zu hoffen gewagt hätten. Und vor dem Hintergrund, dass ihnen Harrys treue Weggefährtin nun mal jahrelang von der weißen Emma Watson präsentiert wurde, ist es schon verständlich, dass eine dunkelhäutige Hermine zunächst etwas befremdlich erscheint. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier mit begrenztem Vorstellungsvermögen.

Viele unterstellten den Verantwortlichen außerdem, dass sie Heuchler seien, und sich nur deshalb so entschieden hätten, um auch mal politisch korrekt zu handeln. Ja, das ist gut möglich. Aber was genau soll daran falsch sein, moralische Ansprüche einmal nicht unter den Tisch fallen zu lassen und sich Neuem zu öffnen? Es ist nun mal ein Fakt, dass dunkelhäutige Schauspieler in Hollywood und auf den großen Bühnen der Welt eindeutig unterrepräsentiert sind (Stichwort Oscars 2016) – und deshalb war es bitter nötig, dieser Entwicklung endlich entgegenzutreten. Nicht nur deshalb hat Noma Dumezweni die wunderbare Rolle der gealterten Hermine mit Sicherheit mehr als verdient.

 

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Bildquelle: Instagram