6 Fragen, 6 Antworten: Was sind eigentlich Kryptonit-Menschen?
Gedankentaumel, Watte im Kopf, Schweißausbrüche. Dein Kartenhaus stürzt ein, die Gleichgültigkeit schmilzt dir aus dem Gesicht. Die Gefühle treten dir in die Kniekehlen, diese Wucht macht dich ohnmächtig. Meist reicht ein Blick, die Erscheinung des anderen auf der Straße oder nur der Name auf dem Bildschirm. Vielleicht hattet ihr eine Beziehung, vielleicht eine Affäre, vielleicht habt ihr noch nie miteinander geredet.
Es scheint diese Menschen zu geben, die nicht wieder gehen, die bleiben. Sie setzen sich fest, sie kriechen unter deine Oberfläche und ziehen dir Kreise ins Gehirn, manchmal über Jahre. Dieser Mensch ist deine Schwachstelle, dein wunder Punkt, dein Kryptonit. Der Begriff Kryptonit-Mensch bezieht sich auf das fiktive Mineral Kryptonit aus dem DC Comic-Universum. Der/die Kryptonit stellt sogar bei Superhelden eine Schwachstelle dar. Kommt dir das bekannt vor?
Gibt es diesen einen Menschen, der deine ganze Welt ins Wanken bringt, wirklich? Egal, wie sehr wir uns selber einreden, wir wären darüber hinweg? Egal, wie viel Zeit verstrichen, wie viele andere Menschen uns seitdem über den Weg gelaufen sind? Oder handelt es sich dabei einfach nur um besonders schweren Liebeskummer?
Die einen sagen ja, die anderen sagen nein. Wir haben mit der Psychologin Katharina Lezoch gesprochen und sie gefragt, ob dieses Phänomen wissenschaftlich zu untermauern ist.
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Aus wissenschaftlicher Sicht: Gibt es so etwas wie Kryptonit-Menschen überhaupt?
Katharina Lezoch: Es kann vorkommen, dass wir eine besondere „Schwäche“ für jemanden empfinden, auch wenn derjenige uns nicht guttut. Unser Gehirn arbeitet assoziativ, d.h. es vergleicht und sucht nach ähnlichen Mustern.
Bildquelle: Pexels unter CC0-Lizenz