Lustlos

Eine Idee Liebe: Ich habe aber keine Lust!

Doch zurück zur Unlust

Was genau ist eigentlich Unlust? Zunächst ist echt wichtig zu verstehen, dass sexuelle Unlust etwas anderes ist als Angst oder Abneigung vor Sex. Sie ist also nicht aktiv ablehnend, sondern einfach nur die Abwesenheit von sexueller Lust. Ähnlich wie die Lust auf Schokoladeneis oder einen bestimmten Song, kommt und geht sexuelle Lust in Phasen. Das gilt auch für die Sexpraktiken, die wir bevorzugen. So kann es sein, dass wir montags Lust auf Kuschelsex haben, während wir am Donnerstag lieber mit Handschellen und Leder experimentieren wollen und am Samstag gar keine Lust verspüren. Alles völlig normal, alles sehr gesund.

Doch wie wenig ist zu wenig?

Auch auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Solange alle Beziehungspartner zufrieden sind, ist es genug. Kommt es allerdings zu einem starken Ungleichgewicht oder hat man über eine lange Zeit gar kein Bedürfnis nach Sex, obwohl man es zuvor hatte, kann das ein Grund sein, um etwas zu verändern.

Die erste Frage, die hier hilfreich sein kann, ist: Warum habe ich gerade keine Lust? Dabei sollte es jedoch immer nur um einen selbst und nicht darum gehen, dass man vermeintlich mehr Lust haben müsste oder dass man seinem Partner oder seiner Partnerin zuliebe mehr Sex haben sollte. Natürlich sollte der oder die Partner:in in den Prozess mit einbezogen werden (Hallo Kommunikation!), doch es ist ratsam darauf zu achten, dass man hierbei die eigenen Grenzen nicht überschreitet.

Bei sexueller Lust geht es in erster Linie um einen selbst. Hat man vielleicht gerade viel Stress auf der Arbeit? Ist die Partner:innenschaft belastet? Hat man psychische Probleme? Findet im Leben gerade ein großer Umbruch statt?

Und jetzt?

Hat man den Auslöser gefunden, führt eine Bearbeitung des Problems häufig auch wieder zu einer Steigerung des Lustempfindens. Will man aber darüber hinaus etwas tun, gibt es ein paar Tipps und Tricks, die helfen können. Hierzu zählen neben dem Anregen des Kopfkinos (z.B. durch Hörbücher, Romane, Filme etc.) und dem Entfliehen des Alltags (Kurztrips, Sauna, Therme) auch das Entwickeln eines positiven Körpergefühls, zum Beispiel durch Sport, Meditation oder eine gesündere Ernährung.

Generell gilt aber: Phasen der sexuellen Unlust sind normal und gesund! Sollten dich jedoch Schmerzen davon abhalten den Sex zu genießen, lohnt sich ein Besuch bei deinem Frauenarzt oder der Hausärztin deines Vertrauens. Denn auf keinen Fall sollte Sex weh tun!

Mehr von Eine Idee Liebe:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Foto von CHANNNSY von Pexels; CC0-Lizenz