#Liebegewinnt: Katholiken vs. Vatikan

Heute wird unter dem Statement #Liebegewinnt die Liebe gefeiert. Als Reaktion auf die jüngsten homophoben Verbote Roms haben sich deutschlandweit Initiator*innen zusammengeschlossen und segnen heute die Verbindung und Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren – und das ganz öffentlich.

Die katholische Kirche segnet alles bis hin zu Autos und Gitter am Kölner Dom. Aber bei Menschen, die sich lieben und dem gleichen Geschlecht zugehören, soll laut dem Vatikan Schluss sein. Deshalb wurde am 15. März ein Segnungsverbot ausgesprochen. Die Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation:

„Gott könne Sünde nicht segnen.“

Ein großer Teil der katholischen Gemeinde sieht das allerdings anders. Als konsequente Reaktion ist das Bündnis #Liebegewinnt entstanden. 16 Initiator*innen, bestehend aus kirchlichen Seelsorger*innen, Theolog*innen und Ehrenamtlichen aus ganz Deutschland, wollen mit ihrer Bewegung ein Zeichen setzen für eine offene Kirche, die die Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und das Verschweigenmüssen von Identitäten nicht mehr akzeptieren will.

„Wir müssen – endlich – als Kirche anerkennen, dass Sexualität zum Leben dazugehört. Und das nicht nur in der Ehe als Mann und Frau, sondern in allen treuen, würdevollen und respektvollen Liebensbeziehungen. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäß.“

Birgit Mock (Zentralkomitee der deutschen Katholiken, ZdK)

Rund um den 10. Mai sind deutschlandweit „Segensgottesdienste für Liebende“ geplant. Teilweise finden diese coronabedingt in digitaler Form, als Segen-to-Go-Aktionen oder in den Kirchen selbst statt. Den Initiator*innen ist es wichtig, diese Segnungen bewusst öffentlich zu machen, aus Respekt und um Sichtbarkeit zu schaffen. Bisher müssen Segnungen von homosexuellen Paaren und geschiedenen Menschen, wenn überhaupt, heimlich stattfinden und werden deshalb als beschämend und unwürdig für alle Beteiligten empfunden.

Alle teilnehmenden Orte, Termine und Informationen findet ihr hier auf der Seite von #Liebegewinnt aufgelistet.

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Bildquelle: Anna Shvets von Pexels