Liebeserklärung an das Popcorn

Liebeserklärung an: Das Popcorn

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

 

Klein, süß, salzig, klebrig, weich, fluffig, knusprig. All in one. Das bist du, mein geliebtes Popcorn. Heute ist es an der Zeit, dir eine Liebeserklärung zu schreiben und für all die Momente zu danken, die du mir versüßt hast. Ich persönlich mag deine herzhafte Seite nämlich nicht besonders gerne.

 

Du bist der Snack der Kinowerbung

 

Es ist dein wohl größtes, aber auch am häufigsten bestätigte Klischee: du existierst im Kino genau so lange, wie die Werbespots und Filmtrailer dauern. Auch bei mir. Dann tauschen mein Magen und du die Volumina. Er voll, du leer. Ich satt. Pappsatt. Irgendwie fast ein bisschen too much. Aber eben auch nur fast. Gehört auch dazu, zu einem gelungenen Kinoabend, dieses seltsame, kaum definierbare Völlegefühl. Es hat mich bisher jedenfalls noch kein einziges Mal dazu gebracht, mich in Verzicht zu üben. Das liegt auch daran, dass du in deiner einzig wahren Form nur im Kinosaal existierst. Klar, man kann dich mittlerweile auch überall kaufen und dir dann gebannt vor der Mikrowelle sitzend beim Aufploppen zuschauen. Spaßfaktor +100, Geschmacksfaktor -1000. Meistens verbrennst du mir in der viereckigen Erhitzungsmaschine und ich nehme dann vorsichtig die von oben, die schmecken zwar auch wie fest gewordener Rauch, sind aber immerhin nicht verkohlt. Auch DIY bringt’s bei dir wie so oft nicht besonders. Es ist witzig, aber auch super anstrengend. Ständig muss man auf der Hut sein vor springendem Mais und süßen kann man dich dann auch so schlecht.

 

Verbotenes im Dunkeln

 

Nein, du bist einzigartig und du gehörst gekauft – nirgendwo anders als im gemütlich abgedunkelten Kinosaal. Am allerbesten in einem der älteren Kinos. Da verschwinde ich dann in den Tiefen eines flauschigen, roten Sessels. In meinen Händen nur du. Eine Viertelstunde bleibt uns immer ungefähr und diese Zeit ist Hochgenuss. Ich teile dich auch nicht gerne, ich möchte dich nur für mich haben. Teilen ist erst nach der Vorschau. Wer dann nicht mehr mag, hat eben Pech. Liebes Popcorn, in diesen fünfzehn Minuten schlemme ich, ich greife gierig nach dem süß-klebrigen Mais, bis auf einmal – knack. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber zu zehn Prozent bestehst du aus runden Körnern, die eine Zahnarztrechnung ohne Weiteres in die Millionen treiben könnten. Besonders gefährlich: meistens versteckst du sie in den fluffigsten Pops. Und dann tut’s weh und man hat die Kugel im Mund. Zerkauen ist keine Option, schließlich will ich nicht mit Mitte 20 Gebissträgerin sein. Also – und ja, ich gestehe – landen sie manchmal in den Ritzen der Kinostühle. Shame on me und sorry an alle Putzkräfte meiner zuletzt besuchten Filmtheater. Die nehmen dir deine Hartnäckigkeit vermutlich eher krumm als ich. Nichtsdestotrotz bist und bleibst du outstanding wenn es ums Snacken im Kino geht. In diesem Sinne: Lass die anderen sich verändern und bleib so, wie du bist!

 

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